71. Hauptversammlung - Jahresbericht 1960-61
Am Vormittag formierte sich der Kirchenzug zum Jahrtags-Gottesdienst um der gefallenen und verstorbenen Mitglieder zu gedenken. Vorstand Bauer legte zum Zeichen der Verbundenheit einen Kranz nieder. Hernach marschierte der Zug mit Trommler und schneidiger Musik zum Stammlokal Seerose.
Am Nachmittag um 2 Uhr eröffnete Vorstand Bauer Hans die 71. Hauptversammlung und begrüßte 63 erschienene Mitglieder.
Nach verlesen des Jahres- und Kassenberichts, erfolgte die Ehrung durch ein Diplom für 50 jährige treue Mitgliedschaft an folgende Herren:
Popp Anderl, Rauh Karl, Stäblein Karl, Grieblinger Georg, Kienast Quirin und Ulbricht Hermann.
Da Hans Bauer das Amt des 1. Vorstandes niederlegte, mußte eine Neuwahl stattfinden.
Nach längerer Debatte erklärte sich endlich Stadler bereit, die Vorstandschaft anzunehmen.
2. Vorstand blieb Peter Höß,
Kandlinger Lenz, Schriftführer,
Bürgermeister Sepp Wundshammer 2. Schriftführer.
1. Kassier Sepp Pichler an Stelle von Hatzl Hans,
2. Kassier Maier Sepp,
1. Fahnenjunker Höß Georg,
2. Fahnenjunker Bauer Hans,
1. Vorplattler Frank Stefan,
2. Vorplattler Bachmair Sepp,
1. Zeugwart Strillinger Quirin,
2. Zeugwart Mannhard Sepp,
Tanzmeister Kröll Alois,
Trachtenwart Maier Georg,
Beisitzer: Kröll Schorsch, Hagn Leonhard, Kandlinger Leonhard, und Schätz Friedl.
Nach dem letzten Punk Wünsche und Anträge wurde die Versammlung geschlossen.
Ausschußsitzung am 9. Juni 1960 im Gasthof Kalkofen
Da der neugewählte Kassier Pichler Sepp den Posten als 1. Kassier entschieden ablehnte, übernahm nach langen hin und her, Maier Sepp das Amt des 1. Kassiers bis zur nächsten Generalversammlung.
2. Kassier wurde Höß Georg. 1. Fahnenjunker Bauer Hans, 2. Fahnenjunker Hagn Hardl, als Beisitzer wurde Hatzl Egid dazu gewählt.
Vitruvenball
Am Montag den 20. Juni folgten die Wallberger der Einladung der Vitruven zum Vitruvenball.
Am Vormittag empfing eine Abordnung die Vitruven in Tegernsee. Nach einem gemütlichen Beisammensein im Bräustüberl, war das Ziel das Wallbergkircherl.
Zum Leidwesen der Vitruven war das Wetter nicht gerade einladend, aber um so beruhigender für den Vorstand, denn mit der Heuarbeit war bestimmt nichts versäumt.
Am Kriegerdenkmal im Wallbergkircherl legten die Vitruven zum Gedenken an die gefallenen und verstorbenen Mitglieder einen Kranz nieder. Auch Vorstand Stadler gedachte in kurzen Worten der gefallenen Vereinskameraden.
Am Abend des gleichen Tages fand der Vitruvenball statt., zudem auch zahlreiche Wallberger erschienen waren.
Ausschußsitzung am 20. Juli 1960 im Cafe Kreuz
Hauptpunkt der Besprechung war die Vorbereitung zum Wallbergerfest.
Die Nachbarvereine, die Hirschbergler und Leonhardstoana und auch die Tegernseer Plattlergruppe wurden eingeladen.
Seefest am 25. Juli 1960
Beim Seefest war auch eine Gruppe junger Wallberger vertreten. Sie plattelten und tanzten, daß es eine Freude war.
Beim Scheinwerferlicht und den aufsteigenden Raketen in den sternenklaren Nachthimmel, bot sich dem Beschauer ein Bild echten heimatlichen Brauchtums.
Wallbergerfest am 15. August
Leider waren die Aussichten in Bezug auf das Wetter denkbar schlecht.
Wenn auch frühmorgens die Sonne lachte, so stand zu Mittag, als die Daxwagen zum Schulhof fuhren eine schwarze Wolkenwand am westlichen Himmel und bald ging ein Regenschauer nieder, so daß die Fahrt unterbrochen werden mußte.
Doch nur mit geringer Verspätung konnte dann der Zug mit den sieben Wägen aufgestellt werden, darunter auch zwei Wägen der Hirschbergler und Leonhardstoana, Zuletzt der Holzknechtkobel mit einem verwegenen Gestalten ließ an Urwüchsigkeit nichts zu wünschen übrig und erntete bei den Fremden großen Beifall.
In Enterrottach angekommen wurde es schnell lebendig. Und wenn auch mancher unter dem Tisch seine blauen Knie mit dem Mantel zudeckte, so machte der frische Wind bei den jungen Leuten nichts aus. Die Schuhplattler und Figurentänze fanden großen Beifall.
Ferner fanden die Festbesucher Abwechslung beim Schießstand, beim Fisch- und Lanzenstechen und beim Glückshafen. Unermüdlich spielte die Kapelle Berghammer zum Tanz auf.
Ausschußsitzung am 7. September 1960 in Enterrottach
1. Kassier Sepp Maier gab einen kurzen Überblick über die Abrechnung beim Wallbergerfest und man konnte in finanzieller Hinsicht trotz des unfreundlichen Wetters zufrieden sein.
Tegernseer Tal-Ball
Am 1. Oktober fand der Ball der Trachtenvereine des Tegernseer Tales statt.
Veranstalter waren die Neureuther. Der Ball wurde beim Köck am Gasteig abgehalten. Die Wallberger waren mit 45 Personen vertreten.
Ausschußsitzung im Gasthof Lindl am 18. Dezember 1960
An alle Mitglieder werden Neujahrsgrüße verschickt verbunden mit einer Einladung zum Hoagart am 7. Januar im Gasthof Lindl.
1961
Hoagart am 7. Januar 1961 im Gasthof Lindl
Nach einer kurzen Begrüßung im vollbesetzten Lindlsaal durch den 1. Vorstand Stadler, fungierte die unermüdliche Wunschl Annamirl fungierte als Ansagerin und brachte schnell Stimmung in den Saal.
Bei den Liedern der Sängergruppen, den Geschwistern Röpfl aus Hausham, den Kreuther Sänger, sowie den Geschwister Geiger ging einem das Herz auf. Auch die Tanzlustigen kamen noch auf ihre Rechnung, denn 3 Musikanten spielten, daß es eine Freude war.
Zum Tod des Kardinal Wendel
Am Mittwoch den 11. Januar 1961 um 1/2 8 Uhr abends beteiligte sich eine Fahnenabordnung bei dem Gottesdienst für den verstorbenen Kardinal Wendel von München und Freising.
Ausschußsitzung am 18. Februar 1961 in Enterrottach
Frau Groll stellte den Wallbergern die Veranda zum Abbruch unentgeltlich zur Verfügung. Außerdem noch einen Platz für eine Vereinshütte.
Es wurde beschlossen, am Samstag den 25. Februar die Veranda auf gemeinschaftlichen Weg abzubrechen und um 8 Uhr abends des gleichen Tages eine außerordentliche Generalversammlung abzuhalten.
Als zweiten Punkt kam noch ein Antrag eines verdienten Mitgliedes zur Sprache. Alle Vereinsmitglieder, welche das Glück haben, den 70. - 75. oder 80. Geburtstag usw. oder eine silberne oder goldene Hochzeit feiern können, sollen vom Verein beglückwünscht werden.
Beim Abbruch der Veranda in Enterrottach am 25. Mai waren 29 Mitglieder beteiligt.
Außerordentliche Generalsammlung am 25. Februar 1961 im Cafe Kreuz
Vorstand Stadler eröffnete die Versammlung und begrüßte alle erschienenen Mitglieder aufs herzlichste.
Es sind 36 Mitglieder erschienen, ganz besonders begrüßte er Ehrenvorstand Schiffmann, sowie die Gemeinderäte Höß Peter und Wittmann Alfons.
Vorstand Stadler unterbreitete den Mitgliedern den Zweck der Versammlung und betonte, daß der Verein sich schon lange mit dem Gedanken trägt, eine eigene Vereinshütte zu bauen, durch das Angebot der Frau Groll, dem Verein die Veranda auf Abbruch zu überlassen, ist das Problem der Erbauung einer Vereinshütte wieder in den Vordergrund gerückt.
Es bestehen drei Möglichkeiten. Stellen wir die Hütte hinter der Remise in Enterrottach auf, oder, wie noch bekannt wurde, auf gemeindeeigenen Grund am Steinbruch im Kalkofen, da das Quetschwerk über kurz oder lang stillgelegt wird. Soll die Hütte von Grund auf gemauert werden und wie steht es mit dem Pachtverhältnis. Ferner wäre auch Frau Groll geneigt, den Speisesaal den jungen Wallbergern zur Verfügung zu stellen.
Vorstand Stadler gab das ganze Problem der Versammlung zur Aussprache. Nach langem für und wieder wurde die Feststellung getroffen, daß die Sache etwas zu plötzlich kam und noch zuwenig reif ist, eine Entscheidung zu treffen.
Einstimmig wurde der Vorschlag angenommen, die ganze Angelegenheit der Jahreshauptversammlung zu überlassen.
Am 27. Februar wurde von 10 Mitgliedern der Abbruch sortiert, aufgerichtet und überdacht.
Ausschußsitzung am 30. April 1961 im Gasthof Seerose
Am Himmelfahrtstag findet wie alljährlich ein Jahresgottesdienst statt und am Nachmittag die Jahreshauptversammlung.
Verstorbene Mitglieder
Leider haben uns wieder 15 Mitglieder für immer verlassen müssen.
Miller Ludwig, Degano Alois, Bömmel Adlbert, Sanktjohanser Leonhard, Sareiter Sebald,, Probst Englbert, Mahler Alois, Buchberger Georg, Baron Richard von Michel, Bögl Georg, Stäblein Karl, Ehrenmitglied Hahn Josef, Dr. Leibig, Holler Richard, Ehrenmitglied Aigner Johann.
Zum Zeichen der Verbundenheit wurde am offenen Grab ein Kranz niedergelegt und die Fahne neigte sich dreimal zum letzten Gruß.
Vereinsstärke
der Verein zählt 388 Mitglieder:
1 Ehrenvorstand
10 Ehrenmitglieder
34 Mitglieder mit 50 jähr. Mitgliedschaft
16 Ausschußmitglieder
3 Hilfskassiere
269 ordentliche Mitglieder
55 außerordentliche Mitglieder
Rottach-Brandstatt, den 1. Mai 1961
Lorenz Kandlinger
72. Hauptversammlung - Jahresbericht 1961-62
Am Vormittag marschierten die Wallberger bei schneidiger Musik und Schneetreiben vom Vereinslokal zur Kirche, um beim Vereinsjahrtag der verstorbenen Mitglieder zu gedenken.
Vorstand Stadler legte am Kriegerdenkmal zum Zeichen der Verbundenheit einen Kranz nieder und gedachte in bewegten Worten der gefallenen und verstorbenen Mitglieder.
Am Nachmittag eröffnete Vorstand die 72 Hauptversammlung und verlieh in seinen Begrüßungsworten seine Freude Ausdruck über den ausgezeichneten Besuch.
Nach der Verlesung des Jahresberichtes und den Ausführungen des Kassiers konnte Vorstand Stadler an 7 Jubilare für 50 jährige Mitgliedschaft die Ehrenurkunden überreichen.
Geehrt wurden die Mitglieder:
Ehrenvorstand Peter Schiffmann,
Nikolaus Auracher,
Anton Faschinger,
Josef Hagn,
Josef Höß,
Richard Kirchberger,
Johann Bichler.
Die Ehrung des allseits bekannten Schlemmvaters Franz Hagn übernahm Ehrenvorstand Peter Schiffmann, welcher versicherte, daß ihn die Tatsache, die Ehrung des alten Schlemmvaters vornehmen zu dürfen, ebenso freue, wie die eigene Ehrung und so war der Händedruck der beiden alten Wallberger von kräftigem Beifall begleitet.
Die notwendige Nachwahl des 1. Kassiers wurde schnell unter Dach und Fach gebracht. Aus der Zettelwahl ging Sepp Winkler nahezu einstimmig als neuer Kassier hervor.
Eine lange Aussprache entstand um die geplante Errichtung einer Vereinshütte, für die Aufstellung der Hütte könnten zwei Plätze in Betracht kommen. Das gemeindeeigene Arial im Kalkofener Steinbruch, oder ein den Unterwallbergern gehörendes Grundstück in Enterrottach, das auf 99 Jahre gegen Dringlichkeitseintrag greifbar wäre. Neben nicht unerheblichen Sach- und Arbeitsleistungen, wäre noch schätzungsweise mit einem Baraufwand von 10000 Mark zu rechnen.
Nachdem von der Versammlung noch ein Bauausschuß gewählt wurde, schloß Vorstand Stadler die vorbildlich verlaufenen Versammlung.
Fronleichnam und Primiz
Wie alle Jahre beteiligten sich die Wallberger bei der Prozession am Fronleichnamstag.
Auch bei der Primiz von Hochwürden Meulemann beteiligten sich Wallberger mit der Fahne und konnten vom Primizianten ein Fahnenband entgegennehmen.
Vitruvenball
Am 12. Juni 1961 begrüßten die Wallberger die Vitruven am Bahnhof, um dann gemeinsam im Bräustüberl den Frühschoppen einzunehmen.
Auf dem Wallberg im Kircherl am Kriegerdenkmal legten die Vitruven für die Gefallenen beider Vereinigungen einen Kranz nieder. Auch Vorstand Stadler gedachte in kurzen Worten der toten Helden.
Am Abend des gleichen Tages fand der Ball im neu erbauten Speisesaal in Enterrottach statt.
Ausschußsitzung im Cafe Kreuz am 19. Juli 1961
Es betrifft die Vorbereitungen zu treffen für das Wallbergerfest.
Es wird wieder mit Daxwagen gefahren und auch die Nachbarvereine eingeladen. Der Termin wurde auf den 13. August festgelegt.
Wallberger-Fest
Wegen schlechten Wetters wurde das Fest vom 13. August auf den 15. August und dann auf den 20. August verschoben.
Da auch an diesem Tag das Wetter recht fraglich war, entschloß man sich, den Termin auf den 27. August zu verlegen und man hatte Glück dabei.
Als sich die Daxwagen um 1 Uhr im Schulhof sammelten, da bescherte Petrus ein solches Prachtwetter, daß einem das Herz aufging. Jedenfalls waren Mann und Roß heilfroh als der schattenspendende Almhof und eine Maß Bier erreicht waren.
Schon spielten die Musikanten zum Tanz auf und die Schießbude, der Glückshafen, das Fisch- und Lanzenstechen sorgten für Abwechslung.
Ausschußsitzung am 13. Dezember 1961
Tagesordnung: Entwurf der Neujahrskarten und Festlegung des Hoagarts auf den 7. Januar.
1962
Hoagart am 7. Januar 1962 im Gasthof Lindl
Nach kurzer Begrüßung im vollbesetzten Lindlsaal durch den 1. Vorstand Stadler, fungiertedie unermüdliche Wunschl Annamirl wieder als Ansagerin.
Es sangen die Geschwister Röpfl, der Pinzenauer Dreigesang. Die Tegernseer spielten mit Harfe, Zither , Hackbrett und Baßgeige.
Ein Einakter, gespielt von jungen Wallbergern, fand großen Beifall. Auch eine Musikkapelle verschaffte sich durch frohe Weisen großen Beifall.
Erst um Mitternacht fand der Hoagart seinen Abschluß.
Ausschußsitzung
Zur Aussprache kam die Vorbereitung zum Sängerabend in der Überfahrt. Vorstand Stadler hat bereits mit den besten Sänger- und Musikantengruppen Fühlung aufgenommen und sie haben auch ihr Kommen zugesagt.
Altbayrischer Abend im Überfahrtssaal
Schon eine geraume Zeit vor Beginn mußte der Saal wegen Überfüllung geschlossen werden.
Vorstand Stadler konnte unter den Gästen 1. Bürgemeister Wundshammer, Dr. Alexander von Miller, Bundestagsabgeordneten Dr. Ertl und sogar einen Gast aus Paris begrüßen.
Ein besonders herzl. griaß Gott galt dem Kiem Edi, dem Bruder des unvergeßlichen Kiem Pauli, dessen Geist auch über dem Abend schwebte.
Wir möchten Euch einen bunten Frühlingsstrauß darbieten und ein paar nette Stunden bereiten sagte Sepp Sontheim als Leiter des Programms zu Anfang des Abends. Dös is hoit a Gsangl stellte er zum wiederholten Male fest, als eine Gruppe nach der anderen das Beste gab.
Es sangen und spielten die Fischbachauer Dirndl, die Waakirchner Sänger, die Geschwister Röpfl aus Hausham, die Geschwister Hartbichler aus Samerberg, die Miesbacher Dirndl, die Pinzenauer Sänger, die Gebr. Sontheim und der Stöger Hansl, das Tegernseer Seitenquartett. Karl Edelmann begleitete alle Sänger auf der Zither.
Ausschußsitzung am 9. April 1962 im Cafe Kreuz
Leider waren nur die Hälfte der Ausschußmitglieder anwesend.
Das Programm für die Jahresversammlung wurde festgelegt und die Neuwahl besprochen.
Gleichzeitig fand auch die erste Plattlerprobe statt.
Verstorbene Mitglieder:
Ulbricht Hermann, Maier Kaspar, Kandlinger Korb. Frick Adlbert, Lindmayr Quirin, Grauvogl August, Kammerer Josef, Längst Georg, Schiffmann Bartl, Schmied Leonhard, Schober Lorenz, Prof. Thomas Baumgartner.
Brandstatt, den 10. Mai 1962
Lenz Kandlinger
1. Schriftführer
73. Hauptversammlung
Mit Kirchenzug und Jahrtagsgottesdienst gedachten die Wallberger der gefallenen und verstorbenen Mitglieder.
Am Nachmittag eröffnete Vorstand Stadler die 73. Hauptversammlung und konnte wieder einen erfreulich starken Besuch feststellen. Seine besonderen Grüße galten Ehrenvorsitzenden Schiffmann, dem Kommandant der Feuerwehr Karl Weckerlein und den Burschenvereinsvorstand Franz Sollacher.
Mit einem Dankeschön für die dem Verein gehaltene Treue, gedachte der Vorsitzende der im abgelaufenen Jahr verstorbenen Mitglieder.
Nach der Verlesung des Jahresberichtes erfolgte die alle 2 Jahre stattfindende Neuwahl, welche eine Reihe persönlicher Veränderungen mit sich brachte. Vorstand Stadler gelang es nicht, von seinem Vorsitz entbunden zu werden.
Das weitere Ergebnis sah folgendermaßen aus:
2. Vorstand Sepp Birk,
1. Schriftführer Lenz Kandlinger,
2. Schriftführer Sepp Wundshammer,
1. Kassier Sepp Winkler,
2. Kassier Sepp Maier,
1. Fahnenjunker Simon Adlbert,
2. Fahnenjunker Georg Höß,
1. Vorplattler Georg Maier jun.,
2. Vorplattler Georg Maier jun. Ellmau,
1. Zeugwart Quirin Strillinger,
2. Zeugwart Sepp Mannhard,
Tanzmeister Lois Kröll,
Trachtenwart Georg Maier sen.
Beisitzer: Georg Kröll, Friedl Schätz, Egid Hatzl, Peter Höß und Sepp Bachmair.
Folgenden Mitgliedern wurde die Ehrenurkunde für 50 jährige Mitgliedschaft überreicht:
Johann Hagn Kühzagl,
Sebastian Hagn Hauserdörfl,
Josef Staudacher Tegernsee,
Sepp Unterberger Rottach und
Michael Unterberger Hagrain.
Nach dem letzten Punkt Wünsche und Anträge schloß Vorstand Stadler die Versammlung.
Sepp Birk, 2. Vorstand der Wallberger und Adlbert Simon waren mit den Vitruven auf dem Wallberg, um den Zustand der Gedenktafel am Hafnerstein zu besichtigen. Da die Vitruven ihr 100 jähriges Bestehen der Studentenvereinigung dort feiern möchten, soll die Gedenktafel renoviert werden. Für die Kosten kommen die Vitruven auf.
Vitruvenball
Am Vormittag trafen sich die Vitruven im Bräustüberl ein und wurden von einer Abordnung Wallberger begrüßt.
Am Nachmittag wurde beim Denkmal auf dem Wallberg der gefallenen und verstorbenen Mitglieder gedacht.
Am Abend fand der Vitruvenball in Enterrottach statt, zu dem auch die Wallberger eingeladen waren.
Ausschußsitzung
Zweck der Zusammenkunft war in erster Linie die Vorbereitungen zu treffen, für das im August stattfindende Wallbergerfest.
Wallbergerfest
Da mit dem Wallbergerfest zugleich auch die 70. Wiederkehr des Tages der Errichtung des Wallbergkreuzes gefeiert wurde, stiegen schon am Vortag beherzte Wallberger zum Wallberggipfel um ein Bergfeuer abzubrennen und um das schon einige Tage zuvor neu gestrichene Wallbergkreuz zu beleuchten.
Am Sonntagmorgen waren die Mitglieder schon schon auf dem Kreuzweg zum Gipfel zur Kranzniederlegung und hernach bei der hl. Messe im Kirchlein.
Gegen Mittag standen beim Schulhaus schon die Daxwagen zur Abfahrt bereit. Auch das von Karl Weckerlein gefertigte drei Meter hohe und mit einer Silberfolie verkleidete Nachbildung des Jubiläumskreuzes wurde zum Festplatz gefahren.
Da das Wetter nicht schöner hätte sein können, war der Besuch überaus zahlreich und bis tief in die Nacht war reges Treiben.
Tirolfahrt
Wenn auch in Rottach der Bichlmeier-Bus lange auf seine Mitfahrer warten mußte bie alle beisammen waren, so wurde auf der Grenze in Stuben noch mehr kostbare Zeit versäumt, denn leider waren drei dabei, die weder Paß noch Kennkarte hatten. Nach Hinterlegung eines Geldbetrages, konnte man endlich die Grenze passieren.
In Innsbruck wurde zu Mittag gegessen. Das Interessanteste war die im Bau befindende Europabrücke am Brenner. Auf dem Rückweg wurde nach Parsberg zum Sontheim gefahren, um ein Versprechen einzulösen.
Ausschußsitzung
In Vertretung des 1. Vorstandes eröffnete der 2. Vorstand Sepp Birk die Ausschußsitzung und führte aus, daß er und Adlbert Simon mit den Vitruven auf dem Wallberg waren, um den Zustand der Gedenktafel am Hafnerstein zu besichtigen.
Da die Vitruven ihr 100 jähriges Bestehen der Studentenvereinigung dort feiern möchten, soll die Gedenktafel renoviert werden. Für die Kosten kommen die Vitruven auf.
Demontage
Am 29. Dezember 1962 fuhren der Birk Sepp, der Adlbert Simon und der Kröll Schorsch beim tiefen Schnee mit der Bahn auf den Wallberg und mit dem Lift hinunter zum Hafnerstein.
Zum Glück ragte der Gedenkstein noch etwas aus dem Schnee heraus. Das schwere Eisengitter mit der Inschriftstafel war schnell abmontiert.
Aba da Transport wa a bißl fada, da Lori Simä hots Taferl trogn und da Sepp s´Gada und weils hoit so leichta is ganga, hot jeda sei Drum aufn Buckl gnumma. Aba aufn Lift wars Gada hint z´grouß, drum hot´s da Sepp gnumma aufn Schouß. Durch dös schauckln von dem Lift und durch dös Gwicht, is dös Gada nach hintn kippt und an Sepp mittn ins Gsicht, scho glei beim erstn Schreck, hoat da Sepp gmoant, sei Nasn is weg, eahm is vürkemma daß a Drum davo ist, jeatz hot a schnell hinglangt obs no dro is, denn do hoat a sie nit lang bsunna und wa glei vom Lift obi gsprunga. Vielleicht hiat a sei Nosn wieda gfuna. Dö Gschicht is dann ganz guat ganga soweit, denn a da Gandl dem hot nix mehr gfeit.
1963
Hoagarten am 5. Januar im Gasthof Baur
Der Saal war voll besetzt, als Vorstand Stadler den Hoagart mit einer kurzen Begrüßung eröffnete.
Es sangen die Geschwister Röpfl, die Wegscheider Dirndln, die Wegscheider Buam. Ferner spielte noch ein Quartett aus Wegscheid mit Zithern und Gitarren.
Wünschl Annamirl wartete mit einem selbstverfaßten Gedicht auf und hatte auch einige gute Witze auf Lager. Die jungen Wallberger spielten einen Einakter.
Bis Mitternacht dauerte der Hoagart, eine der schönsten Veranstaltungen des Vereins, die Mitglieder unter sich bei Gesang und Musik, beseelt von der Liebe zur Heimat und stets darauf bedacht, bodenständiges Brauchtum zu pflegen und zu wahren.
Ausschußsitzung am 21. April 1963 im Gasthof Seerose
Der Vereinsjahrtag und die Jahresversammlung wurden auf den Himmelfahrtstag, den 13. Mai festgelegt.
Auf Anregung wurde noch beschlossen, Geschenke zu geben an 80 jährige Mitglieder und zur Goldenen Hochzeit, je nach dem, wie sie sich im Verein verdient gemacht haben.
Auch richtete der Vorstand an die Jungen den Apel, wieder mit den Plattlerproben zu beginnen und einen Figurentanz einzuüben, für das 100 jährige Gründungsfest der Vitruven.
Die Toten des Jahres:
Anton Bartl Feicht,
Dr. Karl Knörzer,
Georg Berghammer,
Anna Popp,
Georg Schulz
Zum Zeichen der Verbundenheit wurde jedem ein Kranz auf das Grab gelegt und die Fahne senkte sich dreimal zum letzten Gruß.
Der Verein zählt 435 Mitglieder
Rottach-Egern, den 23. Mai 1963
Lenz Kandlinger
1. Schriftführer
74. Hauptversammlung - Jahresbericht 1963-64
Die 74. Generalversammlung im großen Verandasaal des Gasthofes Seerose, wies einen noch stärkeren Besuch als im Vorjahr auf.
Die Mitglieder Georg Gerg und Josef Gilg erhielten die Ehrenurkunde für 50 jährige Mitgliedschaft.
Sepp Stadler begrüßte die Versammlung und gab seiner Freude Ausdruck, neben Ehrenvorstand Schiffmann und einer großen Zahl von Ehrenmitgliedern, auch den Vorstand der Veteranen und Kriegervereins Tegernsee Herrn Karl Rauh, den Kommandanten der freiw. Feuerwehr Herrn Karl Weckerlein und dem Vorstand des Burschenvereins Herrn Sepp Weger willkommen heißen zu können. Mit Bedauern und darin wurde ihm auch in der Versammlung beigepflichtet, mußte er auch anderseits zur Kenntnis nehmen, daß kein Vertreter der Gemeinde anwesend war.
Nach einem kurzen Gedenken an die im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder erteilte Vorstand Stadler zu den Geschäftsberichten das Wort.
Nach dem Verlesen des Jahresberichtes, der ein sehr reges Vereinsjahr wiederspiegelte, wies der Kassier neben einigen Spenden und einem Ansteigen der Beitragsleistungen, eine auch sonst zufrieden stellende Kassenlage auf. Die von Revisoren erbatene Entlastung wurde einstimmig erteilt.
Zu den Berichten ergriff Vorstand Stadler das Wort, wobei er zunächst der finanziellen Seite das Augenmerk schenkte.
Der bevorstehende Vitruvenball anläßlich des hundertjährigen Bestehen des Corps wurde mit dem Empfang im Bräustüberl und dem Fest im Sommerkeller seine Probleme haben.
Auch der Ball der Tegernseer Trachtenvereine wird heuer wieder von den Wallbergern durchgeführt.
An den Sängerabenden wolle man festhalten, aber nur mehr mit Kartenvorverkauf.
In der Aussprache fand die in der Bürgerversammlung angeregte Beleuchtung des Wallbergkreuzes zu Ehren der Gefallenen des Tegernseer Tales starkes Interesse. Nach langer Debatte kam man zu dem Entschluß von einer Dauer- oder Saisonzeitbeleuchtung des Wallbergkreuzes Abstand zu nehmen und es soll nur wie bisher bei festlichen Anlässen als christliches Zeichen wie ein Stern vom Himmel leuchten.
In der weiteren Aussprache wurde noch mit Bedauern festgestellt, daß bei den Plattlerproben das weibliche Element stark in den Hintergrund getreten sei und überhaupt für die Zukunft der Nachwuchs das schwierigste Problem für den Verein darstellt.
Nach reger Aussprache schloß der Vorstand die Versammlung.
Hundertjähriges Stiftungsfest Vitruvia
Am 25. Juni trafen sich die Vitruven und Wallberger am Vormittag im Bräustüberl.
Auf dem Wallberg bei der Heldengedenktafel am Hafnerstein, legten nach kurzen Gedenkreden die Vorstände der Vitruven und Wallberger zum Zeichen der Verbundenheit einen Kranz nieder.
Am Abend des gleichen Tages fand im Sommerkeller der Vitruvenball statt. Vorstand Stadler überreichte der Vereinigung Vitruvia zum 100 jährigen Gründungsfest einen schönen Krug und all zu schnell verging der Abend bei Tanz und gemütlicher Unterhaltung.
Ausschuss-Sitzung, 20. Juli in Enterrottach
Hauptpunkt war die Vorbereitung zum Wallbergerfest. Es wurde der Termin auf den 11. August festgelegt. So wie alle Jahre wird wieder mit den Daxwagen gefahren.
Wallberger-Fest 11. August 1963
Bei schönstem Wetter wurde das Wallbergerfest in Enterrottach abgehalten.
Nach dem Eintreffen der Daxwagen herrschte bald reges Leben auf dem Festplatz. Bei schneidiger Musik wurden auf der Bühne Schuhplattler und Figurentänze gezeigt und auch der Holzhacker fehlte nicht. Der Glückshafen, sowie der Schießstand, das Fisch- und Lanzenstechen brachte Abwechslung für Einheimische und Fremde.
Ausschuss-Sitzung am 24. August in Enterrottach
1. Kassier Kandlinger gab einen kurzen Bericht über die Abrechnung beim Fest und man konnte mit dem Ergebnis zufrieden sein.
8 Tage darauf trafen sich alle Mitwirkenden zu einem gemütlichen Beisammensein.
Am 30. September 1963 versammelten sich die Vorstandschaften der fünf Trachtenvereine des Tegernseer Tales
im Gasthof Überfahrt um die Vorbereitungen zu treffen für den Ball. Die Ausführenden sind in diesem Jahr die Wallberger.
Ball der Trachtenvereine des Tegernseer Tales
Zum Ball am 12. Oktober 1963 in der Überfahrt waren alle Vereine sehr gut vertreten. Es spielte die Rottacher Musikkapelle.
Ausschuss-Sitzung im Gasthof Lindl
An alle Mitglieder werden wieder Neujahrskarten verschickt und zugleich eine Einladung zum Hoagart am 4. Januar.
Ferner kam auch die Renovierung der Gedenktafel am Hafnerstein zur Sprache. Wenn sich die Vitruven auch bereit erklären, die Kosten zu übernehmen, so wollen doch die Wallberger auch etwas beisteuern.
Da der Wallbergerverein 1964 seinen 75. Geburtstag hat, sollen bereits Vorkehrungen getroffen werden. Es wurde geplant, einen Festabend im Überfahrtssaal abzuhalten. Es sollen Ehrenkarten verschickt werden an verdiente Mitglieder und prominente Persönlichkeiten. Auch eine Festschrift wurde in Erwägung gezogen, wozu Herr Moschner und Herr Winkler sich bereit erklärten, mit den Vorbereitungen zu beginnen.
1964
Hoagart am 4. Januar 1964 im Gasthof Lindl
Wieder war der Lindlsaal bis auf den letzten Platz besetzt, als Vorstand Stadler alle Besucher aufs herzlichste begrüßte.
Wünschl Annamirl fungierte wieder als Ansagerin und brachte schnell Stimmung in den Saal. Es sangen der Viergesang aus Waakirchen, die Wegscheider Dirndln, der Dreigesang aus Wall und der Dreigesang der Hirschbergler. Zwei junge Dirndln spielten Zither und Hackbrett. Die jungen Wallberger ergötzten das Publikum mit einem Einakter und das Ganze umrahmten die Rottacher Musikanten mit Landler und Märschen.
Ausschuss-Sitzung am 26. Januar 1964 in der Seerose
Vorstand Stadler eröffnete die Ausschußsitzung und konnte gleich die freudige Mitteilung machen, daß die alte Vereinsfahne der Wallberger wieder zum Vorschein gekommen ist und zwar wurde sie auf dem Speicher des Gasthofes Seerose gefunden.
Der Festabend kann am Ostermontag nicht stattfinden, da der Saal in der Überfahrt anderweitig beansprucht wird. Der Festabend wird nun am 4. April abgehalten.
Es werden mehrere verdiente Mitglieder zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Für den musikalischen Teil war man einstimmig für die Rottacher Musikkapelle.
Die Begrüßungsansprache hält Ehrenvorstand Schiffmann und die Festrede Vorstand Stadler. Moschner erklärte sich als Ansager bereit.
Es sollen drei bis vier Sängergruppen auftreten und wenn die Zeit reicht, soll auch der Einakter das "Wallberger Miadä" gespielt werden. Auch sollen die jungen Wallberger mit Schuhplattler und eventuell auch mit einem Figurentanz auftreten.
Von einer Festschrift wird abgesehen.
Am 2. März 1964 war eine Ausschußsitzung beim Haunker,
verbunden mit einer Feier zum 70. Geburtstag unseres Kassiers Sepp Winkler, wozu die Wallberger von ihm besonders eingeladen wurden. Und dazu noch einige Musakanten bestellt.
In der Ausschußsitzung kam wieder die Vorbereitung zum Festabend zur Sprache. Für diesen Anlaß fand noch eine weitere Ausschußsitzung am 22. März im Gasthof Kefer statt.
Wia´s war vor 75 Jahr
Am Tegernsee, von dö Berg umrahmt,
liegt a Ort, im ganzen Land bekannt,
leider bebaut von vorn bis hinten
Rottach-Egern, die Kirch in der Mitten.
Was war da früaha für himmlische Ruah
in der Zeit vor 75 Johr.
In d´Sommafrisch san kema nur wenige Gäst
koa Auspuff hot die Luft verpest.
Da Postillion hot ins Horn nei blost,
dö Küah, de ham am Ufa grost.
Beim Bartlmä in Egern is da Goadan gwen
und da Küahbua hot d´Füaß an See neighengt.
Damit dö schöne Tracht erhoitn bleibt,
dö guatn Sittn, dö oitn Bräuch
ham sie Rottacher Bürger, ehrbare Leit
sie ruahn scho lang in der Ewigkeit,
beim Kirchawirt zum Bartlmä troffn
und ham den Trachtenverein ins Lebn gruafa.
Dene Gründer gebührt unser Dank
daß ma no trong dös boarisch Gwand.
Da Woiberg hint, Ihr wißt es schon
er is dem Verein sei Namenspatron.
Die Woiberger ham sie gar viel bemühat
Daß a schöns Bergkreuz den Gipfe ziert.
Es war nit leicht in derselben Zeit,
Denns. letzte Wort gred´t hot die Obrigkeit.
Gsuacha hams gmacht und hin und her gschriem is worn;
aba die Woiberger ham den Muat nit verlorn
bis endli, es war schier nit zum Dalem,
da Prinzregent hot sei Jawort gem.
Seitdem stehts Bergkreuz im stählernem Gwand
und grüaßt hinaus ins boarische Land.
Der Verein is grouß worn und stark
wenn a die Zeitn manchmoi warn hart.
Es hot oiwei wieda Idealisten gebn,
dene da Woibergerverein am Herzen is glegn,
möge er no recht lang bestehn
und da Hergott dazua seinen Segn gebn.
Lenz Kandlinger
75. Gründungsfest
Schon in den Vortagen wurde in der Tegernseer Zeitung auf das Stiftungsfest hingewiesen. Durch eine Artikelserie von der Gründung des Vereins und die Begebenheiten bis zum heutigen Tag. In musterhafter Weise geschrieben vom Moschner Gustl.
Nach einleitenden Darbietungen der Rottacher Blasmusik, hielt Ehrenvorstand Schiffmann die Begrüßungsansprache. Neben den zahlreich erschienenen Mitgliedern konnte er viele Ehrengäste willkommen heißen. Unter ihnen Hochw. Pfarrer Kronast, M.d.B. Franz Gleißner mit Gattin, M.d.L. Anton Staudacher mit Gattin, Landrat Dr. Walter Königsdorfer mit Gattin, die Bürgermeister Johann Hagn von Kreuth und Sepp Wundshammer von Rottach-Egern, die Gemeinderäte aus beiden Gemeinden und die Vertreter des Corps Vitruvia.
Vorstand Sepp Stadler erinnerte in seiner Festansprache an die 36 Männer, die vor 75 Jahren den Trachtenverein "Die Wallberger" gegründet haben und gab einen kurzen Überblick über das Vereinsgeschehen seit der Gründung. Das Stiftungsfest soll der Öffentlichkeit zeigen, daß die Wallberger mit 420 Mitglieder nach wie vor bereit sind, für heimische Tracht, Sitte und Brauchtum einzutreten.
Der 1. Vorsitzende der Vitruven, Generalstaatsanwalt Machhof wies auf die guten Beziehungen der beiden Vereinigungen hin und beglückwünschte die Wallberger zum 75 jährigen Stiftungsfest und überreichte als Zeichen treuer Verbundenheit ein wertvolles Erinnerungsband für die Vereinsfahne.
Auch der 1. Bürgermeister Sepp Wundshammer ergriff das Wort und übermittelte die herzlichsten Glückwünsche der Gemeinde und stiftete ebenfalls ein Fahnenband, das leider noch nicht eingetroffen ist. Auch Hochw. Pfarrer Kronast sprach seine Glückwünsche aus.
Ausschußsitzung am 11. April 1964 im Gasthof Seerose
Vorstand Sepp Stadler streifte noch einmal den Festabend und stellte fest, daß man damit sehr zufrieden sein kann, gemessen an den Darbietungen und auch in finanzieller Hinsicht.
Die Generalversammlung und der Jahrtagsgottesdienst finden am Himmelfahrtstag, den 7. Mai statt, wozu die Mitglieder mit Karten geladen werden.
Die Toten des Jahres
Im vergangenen Vereinsjahr verstorbene Mitglieder:
Sepp Schiffmann, Lenz Triesberger, Jakob Bäumler, Michael Hagn, Bertl Schultes, Georg Frei, Franz Laule, Professor Rau.
Allen Verstorbenen wurde ein Kranz gewidmet und dreimal senkte sich die Fahne ins offene Grab, der sie bis zum Tode die Treue hielten.
Der Verein zählt insgesamt 420 Mitglieder
Brandstatt, den 7. Mai 1964
Lenz Kandlinger
1. Schriftführer.
75. Hauptversammlung - Jahresbericht 1964-65
Am Vormittag marschierten die Wallberger mit Musik und Trommler zum Jahrtag, um der gefallenen und verstorbenen Mitglieder zu gedenken. Am Kriegerdenkmal legte Vorstand Stadler nach kurzen Worten des Gedenken einen Kranz nieder. Mit drei Böllerschüssen und dem Lied des guten Kameraden wurde die Feier beendet.
Am Nachmittag fand die 75. Hauptversammlung im Hotel zur Seerose statt und wies einen starken Besuch auf. Vorstand Stadler entbot seinen Willkommensgruß und vergaß dabei nicht, die Bürgermeister Wundshammer und Strohschneider zu begrüßen. Ferner den Ehrenvorstand Peter Schiffmann, den Vertreter der Vitruven Dr. Forderreither, die Vorstände der Veteranenvereine Tegernsee und Egern-Kreuth, der Feuerwehr, des Burschenvereins, des Arbeiter Unterstützungsvereins und die große Zahl der Ehrenmitglieder.
Nach Verlesung des Jahresberichtes und der Bekanntmachung des Kassenberichtes, welcher eine sehr befriedigende Kassenlage aufzuweisen hatte, überreichte Vorstand Stadler den Mitgliedern Georg Bauer, Karl Echter, Lenz Erlacher und Michael Sumberger die Ehrenurkunde für 50 jährige Mitgliedschaft.
Zum Beifall umrauschten Höhepunkt der Versammlung wurde sodann die Verlesung der Ehrenmitgliedschaft von Frau Anna Kefer. Stadler widmete der gefeierten Herbergsmutter des Vereins ehrende Worte und dankte ihr dafür, daß die Wallberger in ihrem Haus schon ganz guat aufgenommen seien und man immer mit ihr rechnen kann. Die vom Vorstand an das neue Ehrenmitglied gerichtete Bitte, bleib wie du bist, ging im Beifall unter.
Auch Bürgermeister Wundshammer meldete sich noch zu Wort und überreichte dem Verein, das von der Gemeinde zum 75. Jubiläum gestiftete Fahnenband.
Die Neuwahl des Ausschusses brachte einige Umbenennungen mit sich und brachte folgendes Wahlergebnis.:
1. Vorstand Sepp Stadler;
2. Vorstand Egid Hatzl;
1. Schriftführer Lenz Kandlinger;
2. Schriftführer Sepp Kroiß;
1. Kassier Sepp Winkler;
2. Kassier Sepp Maier;
Vorplattler Georg Maier (Derndl) und Georg Maier (Festl);
1. Fahnenjunker Simon Adlbert;
2. Fahnenjunker Toni Kefer;
Zeugwart Sepp Mannhard und Michl Sonnleitner;
Tanzmeister Sepp Bachmaier und Stefan Frank:
Beisitzer: Peter Höß, Lois Kröll, Georg Kröll und Sepp Birk
In der überaus lebhaften Aussprache sei besonders der Antrag des Veteranenvereins erwähnt und zwar eine Errichtung von Kriegsopfer Ehrentafeln im Rathaus im gewünschten Sinne zu unterstützen. Die Versammlung entschied sich dahin, daß die in der Pfarrkirche seit langem bestehende Kriegergedächtnisstätte als das richtige Kriegerdenkmal am richtigen Platze sei.
Vitruven-Ball
Am 21. Juni begrüßten sich die Vitruven und die Wallberger im Bräustüberl um anschließend der gefallenen Mitglieder auf dem Wallberg im Wallbergkirchlein zu gedenken.
Der Ball fand am Abend im Wiesseer Hof statt, zu dem auch die Wallberger eingeladen waren.
Ausschußsitzung am 7. Juli 1964 in Enterrottach
Es galt wieder, die Vorbereitungen zum Wallbergerfest zu treffen.
Es wird wieder mit Daxwagen gefahren. Birk Sepp und Kröll Schorsch übernehmen den Schießstand, Hatzl Egid und Maier Schorsch den Glückshafen, Sonnleitner Michl übernimmt die Aufstellung der Tanzbühne. Es werden 2000 Eintrittszeichen bestellt. Zum Fest spielt wieder die Rottacher Musikkapelle. Der Antrag des Vorstandes, eine Würstlbraterei zu errichten wurde vom Ausschuß einstimmig befürwortet, löste aber mit der Wirtschaftsführung eine heftige Debatte aus, da sie sich auch einen Anteil sichern wollte. Diese Auseinandersetzung erregte die friedliebenden Gemüter der Ausschußmitglieder und konnte aber dann schnell zu Gunsten des Vereins erledigt werden.
Der Termin des Festes wurde auf den 9. August festgelegt.
Am 3. August trafen sich der Schiclub mit einigen Ausschußmitgliedern von den Wallbergern. Da es das Waldfest am 2. August verregnete, nahmen die Wallberger vom Fest am 9. August Abstand und verlegten es auf den 15. August.
Wallberger-Fest am 15. August 1964 in Enterrottach
Wieder war das Wallbergerfest ein Anziehungspunkt für viele Einheimische und Fremde. Auch das Wetter hätte nicht schöner sein können.
Nach dem Eintreffen der Daxwagen, herrschte überall reges Leben. Viele Schuhplattler und Figurentänze fanden regen Beifall. Der Glückshafen und der Schießstand waren stets besetzt und besonders die Würstlbraterei erfreute sich regen Zuspruchs. Auch das Fisch- und Lanzenstechen fehlt nicht. Die Musik tat ihr Bestes und spielte bis in die Nacht hinein.
Ausschußsitzung am 8. September in der Seerose
Vorstand Stadler gab seiner Zufriedenheit über den Verlauf des Wallbergerfestes Ausdruck und dankte allen Mitwirkenden aufs herzlichste.
Sehr erfreulich war auch der Bericht vom Kassier Winkler in finanzieller Hinsicht. Es wurde beschlossen, bei Neuaufnahmen junger Mitglieder einen Zuschuß für die Tracht zugeben.
Besprechung der Vorstandschaften der Tegernseertal-Vereine am 9. September im Gasthof Lindl
Ausführender Verein sind die Hirschbergler. Der Ball wird im Gasthof Lindl abgehalten, da in der Überfahrt die Halbe Bier 1,30 Mark kostet und im Gasthof Baur ab 1. Oktober keine Veranstaltungen mehr stattfinden.
Zusammenkunft
Am 26. September erfolgte die Zusammenkunft aller mitwirkenden Mitglieder vom Wallbergerfest bei flotter Musik. Die jungen Musikanten spielten unentgeltlich. Bei Bier und Brotzeit waren bald alle in fröhlicher Stimmung.
Fahrt nach Diksmuide
Am 12. Oktober fuhren zwei Vereinsmitglieder mit einer Abordnung der Gemeinde nach Diksmuide, wo sie herzlich empfangen wurden. Der Zweck war die Anknüpfung einer Patenschaft zwischen beiden Gemeinden.
Ausschußsitzung am 8. Dezember 1964 Gasthof Tuften
An alle Mitglieder werden wieder Neujahrskarten geschickt und zugleich eine Einladung zum Hoagart am 9. Januar beim Gasthof Baur in Rottach.
1965
a guat´s neu´s Jahr 1965
Schtat schleicht si's oide Johr davo.
Dös Neue sitzt scho auf'n Thron
und es schaut gar grimmi drein,
<br>es werd nado so schlimm nit sein.
Gor manche ham scho prophezeit
für dös Johr koa guate Zeit.
Aba wia oft ham uns oglong
die Wahrsaga und Astrolong.
Drum loß ma a an Kopf nit hänga,
an's Trüabsal blosn nit drodenga.
Mi müaßn's nehma so wias kimmt,
so wias da Hergott hot bestimmt.
Und schaugt ma zruck ins vergangane Johr,
na muaß ma song und dös is wohr.
Da Woiberger Verein hot dös seine gleist,
beseelt durch den Gemeinschaftsgeist.
Vom Hoagart bis zum Woibergerfest
und vo allem nit auf zletzt,
dös 75jahr Jubiläumsfest,
hot dem Verein die Kron aufgsetzt.
Allen Beteiligten gebührt der Dank,
besonders dem rührigen Vereinsvorstand.
Allen Woibergern ob oit oda jung
A guats neus Jahr und bleibts recht gsund.
Hoagart am 9. Januar im Gasthof Baur
Vorstand Stadler begrüßte alle Anwesenden bei vollbesetztem Saal aufs herzlichste. Sein besonderer Gruß galt dem Ehrenvorstand Schiffmann, einer Vertretung der Vitruven und den Ehrenmitgliedern.
Die Mitwirkenden waren durchwegs junge Wallberger. Es wurden zwei Einakter gespielt und zwar die Almtrud und 20 Mark Alimente. Ferner spielten junge Unterwallberger mit Zither und Gitarre und Hackbrett. Es sangen die Scharlinger Dirndln und ein Hirschbergler Duo. Die Wackersberger Kinder spielten Akkordeon, Zither und Gitarre. Man hörte Vorträge vom Rummel Sepp und Uder aus Paris. Ansagerin war wieder unsere Wunschl Annamirl. Das Ganze wurde umrahmt von 6 jungen Musikanten, deren Musik jeden Zuhörer begeistern mußte.
Kein Wunder, daß es bald 12 Uhr wurde, bies dieser, einer der schönsten Hoagart zu Ende ging.
Ausschuß-Sitzung am 8. April 1965 im Gasthof Kalkofen
Nach der Begrüßung durch den 2. Vorstand Hatzl wurde beschlossen, die Kosten dür das Hochzeitsgeschenk vom Verein und dem Ausschuß gemeinsam zu tragen.
Am folgenden Sonntag beteiligten sich die Wallberger beim Kirchenzug, anläßlich der Patenschaft der Gemeinden Rottach-Egern und Dixmuide in Belgien.
Ausschußsitzung am 10. April 1965 im Gasthof Seerose
Nach der Begrüßung der Anwesenden durch Vorstand Stadler wurde beschlossen, die Jahreshauptversammlung am 27. Mai in der Seerose abzuhalten. An alle Mitglieder wurden Einladungskarten geschickt.
Ferner ersuchte Stadler den 2. Vorstand Hatzl, ihn als 1. Vorstand bis zur Hauptversammlung zu vertreten, da er nun kurz vor der Hochzeit mit der Arbeit überhäuft ist und da und dort seinen Mann zu stellen hat.
Da ein Hechenberger Trachtenverein, dessen Fahnenbraut die Hochzeiterin war, ist es ein alter Brauch, daß die Fahne beim Hochzeitszug mitgetragen wird. Darum betrachten es die Wallberger als eine Selbstverständlichkeit, auch ihren mehrjährigen, bewährten Vorstand, mit der Fahne zu begleiten. Ferner soll ihm eine Glocke mit gesticktem Riemen überreicht werden.
Ausschuß-Sitzung am 2. Mai 1965 beim Webermo
Auf Wunsch des 1. Vorstandes wurde bei ihm, beim Webermo eine Ausschußsitzung abgehalten. In erster Linie bedankte sich Stadler beim Ausschuß für das Hochzeitsgeschenk, das ihm eine überaus große Freude bereitete. Ferner auch für die Fahnenbegleitung beim Hochzeitszug.
Es wurde in Erwägung gezogen, im Sommer 2 Heimatabende abzuhalten.
Sie haben uns für immer verlassen:
Quirin Schwarzenböck, Kathi Pollmann, Anton Kiechl, Leonhard Herrle, Georg Baur, Sepp Unterberger, Dr. Ludwig Sergl
Der Verein zählt 440 Mitglieder
Rottach-Brandstatt, den 27. Mai 1965
Lenz Kandlinger
76. Generalversammlung - Jahresbericht 1965-66
Am Vormittag des 27. Mai fand der Jahrtagsgottesdienst der Wallberger für gefallene und verstorbene Mitglieder statt. Besonders gedachte man der im vergangenen Jahr verstorbenen Mitglieder.
Am Nachmittag wurde die Versammlung durch 5 jungendliche Musikanten: der Unterwallberger Stubnmusi und der Geschwister Wackersberger eröffnet.
Vorstand Stadler hob in seiner Begrüßungsansprache die Anwesenheit des Ehrenvorstandes Peter Schiffmann, des Vorsitzenden des Altertumsgauverein Heiligmann, der Gemeinderäte Wittmann und Engelsberger, sowie die Vorsitzenden der Veteranen und Kriegervereine Tegernsee und Egern-Kreuth.
Karl Rauh und Egid Hatzl widmeten den im abgelaufenen Vereinsjahr verstorbenen Mitgliedern Worte des Gedenkens.
Nach Verlesung des Jahresberichts und der Bekanntgabe des Kassenberichtes, nahm Vorstand Stadler zu den Berichten kurz Stellung und bedankte sich bei seinem rühmenswerten Ausschuß für die freudig geleistete Arbeit. Er stellte zwei Heimatabende in Aussicht, deren Ertrag zur Förderung des musizierenden Nachwuchses verwendet werden soll. Ein besonderer Dank sei der Tuftenwirtin dafür abzustatten, das die Wallberger wegen eines Lokales zur Abhaltung der Platterl- und Musikproben keine Sorgen mehr hätten.
Vor Eintritt in die recht lebhaft gewordene Aussprache dankte Kurreferent Engelsberger den Wallbergern für die Mitwirkung bei den Patenschaftsterminen. Ganz allgemein sollte, so Engelsberger, der Kontakt zu den Vereinen mehr gefördert werden. Ihm und Gemeinderat Wittmann, der auch der Kurkapelle Anerkennung zollte, galt der Beifall der Versammlung. In der allgemeinen Aussprache wurde stark kritisiert, daß beim Totengedenken nach der Jahresmesse trotz rechtzeitiger Anmeldung des Ehrensalut und der Trommelwirbel fehlten.
Nach Erörterung noch verschiedener Punkte, konnte Vorstand Stadler die Versammlung schließen.
Vitruvenball in Enterrottach
Am 26. Juni 1965 fand der Vitruvenball in Enterrottach statt.
Am Vormittag war eine Messe im Wallbergkirchlein. Hernach gedachten die Vorstände beider Vereinigungen an der Kriegergedächtnistafel der gefallenen und verstorbenen Mitglieder mit ehrenden Worten.
Heimatabend im Sommerkeller am 16. Juli 1965
Beim Heimatabend im Sommerkeller spielte die Unterwallberger Stubnmusi, die GeschwisterWackersberger und die Scharlinger Dirndln. Es sangen das Duo Sander und Kornprobst. Ferner tanzten und plattelten die jungen Wallberger.
Heimatabend im Kursaal am 22. Juli 1965
Es wirkten mit, das Tegernseer Alpenquintett, das Zither-Trio Hagn-Lamm-Blatt, die Geschwister Wackersberger, die Unterwallberger Stubnmusi, das Gesangsduo Sander-Kornprobst und die Wallberger mit Tänzen und Schuhplattler.
Am 30. Juli war wieder ein Heimatabend im Sommerkeller in Tegernsee.
Wallbergerfest in Enterrottach
Wieder war Petrus den Wallberger gut gesinnt, denn bei schönstem Wetter konnte das Fest den Verlauf nehmen.
Nachdem die Daxwagen eintrafen, herrschte überall reges Leben. Der Glückshafen, der Schießstand sowie die Würstlbraterei hatten regen Zuspruch. Und unermüdlich spielte die Rottacher Musikkapelle zum Tanz auf. Auch das Fisch- und Lanzenstechen fehlt nicht.
Ausschußsitzung am 21. August 1965 in der Seerose
Nach der Begrüßung aller Anwesenden kam Vorstand Stadler in erster Linie auf das Wallbergerfest zu sprechen. Es gab seiner Freude Ausdruck, daß es so reibungslos verlaufen ist und dankte allen Mitwirkenden. Sein ganz besonderer Dank galt Denjenigen, welche für die verschiedenen Funktionen die Verantwortung trugen und er sich auf jeden Einzelnen verlassen konnte.
Als zweiter Punkt kam der Ausflug der jungen Wallberger in Frage. Es wurde der 25. und 26. September für eine Tirolfahrt bestimmt. Für die Mitwirkenden beim Wallbergerfest wurde für den 25. September eine Zusammenkunft in der Seerose vereinbart.
Vom Trachten- und Heimatverein D´Holzer in Fischen im Allgäu wurden die Wallberger ersucht, bei ihrem Vereinsausflug mit dem Hauptziel Rottach-Egern gemeinsam einen gemütlichen Abend mit einigen Darbietungen abzuhalten. Der Ausschuß begrüßte diesen Vorschlag
Bei einer Plattlerprobe in der Tuften am 24.8.1965, gab Vorstand Stadler bekannt, daß den Mitfahrern nach Tirol vom Verein ein Zuschuß gewährt wird, wenn sie die Tracht anziehen. Ferner wurde vereinbart, daß alle 14 Tage eine Plattlerprobe stattfindet.
Am 23. September fand wieder ein Heimatabend statt.
Am 25. September fuhren die jungen Wallberger (auch ein paar Ältere waren dabei) ins heilige Land Tirol.
Leider hatte sich die Abfahrt verzögert, da ein Mitfahrer erst aus dem Bett geholt werden mußte.. Es wurde zum Großglockner gefahren und in Heilig Blut übernachtet. Am nächsten Tag ging die Fahrt auf der Autobahn über Salzburg der Heimat zu.
Mitarbeiteressen
Am 25. September trafen sich auch die Mitwirkenden und Mitarbeiter vom Wallbergerfest im Gasthof Seerose. Bei gutem Schmaus und einigen Maß Bier herrschte rege Unterhaltung. Nur schade, daß keine Musik anwesend war.
Heimatabend des Fischener Trachtenvereins und der Wallberger am 11. Oktober 1965
im Gasthof Lindl. Ein abwechslungsreicher fröhlicher Abend, bei dem gewiß jeder Besucher auf seine Rechnung kam.
Die Darbietungen der Fischener, ganz gleich ob Schuhplattler, Figurentänze oder Gesangseinlagen, konnte man nur volles Lob zollen. Die Rottacher Buam spielten schneidig zum Tanz auf, sowie die Unterwallberger Stubnmusi und die jungen Wallberger gaben ihr Bestes.
Die Fischener überreichten dem Verein z.H. des Vorstands einen kleinen Gungerer. Als Gegengeschenk bekamen die Fischener von den Wallbergern ein Bild von Rottach-Egern.
1966
Ausschußsitzung am 8. Januar 1966 im Gasthof Lindl
Zur Aussprache kam eine Sängerabend in der Überfahrt. An alle Mitglieder wurden Neujahrsgrüße verschickt und zugleich eine Einladung zum Hoagart am 18. Januar.
Die Gemeinde wird ersucht von einer Vergnügungssteuer der letzten Heimatabende abzusehen.
Hoagart am 18. Januar 1966 im Gasthof Lindl
Vorstand Stadler begrüßte alle Anwesenden, welche den Saal bis zum letzten Platz füllten. Besonders grüßte er Bürgermeister Wundshammer und die Vitruven.
Wünschel Annamirl übernahm die Ansage, gewürzt mit wohl gelungenen Witzen. Es spielten die Wackersberger Kinder und die Unterwallberger Stubnmusi. Es sang das Duo Wieser und Kathan. Die jungen Wallberger führten zwei Einakter auf. S´Liserl von Hintersee und die beiden Maxl. Die Rottacher Buam erfreuten das Publikum mit flotter Musik.
Ausschußsitzung am 6. April im Gasthof Seerose
Für Vorstand Stadler war es eine Freude, neben den Ausschußmitgliedern auch Gustl Moschner begrüßen zu dürfen und ihm neben einem kleinen Geschenk die herzlichsten Glückwünsche zum 70. Geburtstag auszusprechen.
Die Renovierung des Wallbergkreuzes muß so schnell wie möglich in Angriff genommen werden, da sich etwas in der Verankerung gelöst hat.
Zur Generalversammlung werden alle Mitglieder mit Karten geladen.
Weiteres Vereinsgeschehen
Am 13. Mai 1966 beteiligten sich die jungen Wallberger mit Plattlereinlagen beim Empfangsabend der Gäste der Patengemeinde Diksmuide.
Am 14. Mai 1966 anläßlich einer Tagung standen die jungen Wallberger wieder auf der Bühne.
Am Sonntag den 15. Mai 1966 beteiligte sich eine Fahnenabordnung beim Kirchenzug der beiden Patengemeinden Diksmuide und Rottach-Egern.
Alle Dienstage finden zur Zeit Plattlerproben in der Tuften statt.
Mitgliederstand:
Der Verein hat eine Stärke von 455 Mitgliedern
Die verstorbenen Mitglieder des Jahres:
Lenz Erlacher 31.71965;
Franz Reiffenstuel 15.8.1965;
Michael Unterberger 25.6.1965;
Rauh Norbert 29.9.1965;
August Hatzl 4.11.1965;
Otto Adlbert 5.12.1965;
Josef Ried 9.1.1966;
Ehrenvorstand Peter Schiffmann 16.1.1966;
Karl Witt 21.1.1966;
Johann Moderegger 24.1.1966;
Benedikt Nieder 11.2.1966;
Johann Heigl 19.3.1966.
Alle Verstorbenen wurde ein Kranz gewidmet und dreimal senkte sich die Vereinsfahne ins offene Grab, der sie bis zum Tode die Treue hielten.
Rottach-Brandstatt den 19. Mai 1966
Lenz Kandlinger 1. Schriftführer
77. Hauptversammlung - Jahresbericht 1966-67
Wie alle Jahre bewegte sich der Zug vom Stammlokal zur Kirche. Nach dem Jahrtagsgottesdienst gedachte Vorstand Stadler in bewegten Worten am Kriegerdenkmal der gefallenen und verstorbenen Mitglieder.
Am Nachmittag eröffnete Vorstand Stadler die 77. Hauptversammlung und freute sich über den guten Besuch. Besonders begrüßte er die Vertreter der Gebirgsschützenkompanie, der Veteranen und Kriegervereine Tegernsee und Egern-Kreuth, des Altertumsgauvereins, der freiwilligen Feuerwehr, den Burschenvereins und einige Gemeinderäte.
Stadler gedachte auch in der Versammlung nochmals der im vergangenen Vereinsjahr verstorbenen 13 Mitglieder unter ihnen Ehrenvorstand Peter Schiffmann.
Nach dem Bericht des Schriftführers und des Kassiers erteilten die Revisoren Manhard und Höß dem Kassier die Entlastung.
Die Neuwahl machte dank der allseitigen Bereitschaft zur Mitarbeit keine Schwierigkeiten und so konnte der mit der Durchführung beauftragte Wahlausschuß, bestehend aus den Herren Moschner-Weckerlein und Berghammer, rasch folgendes Ergebnis bekannte geben.
1. Vorstand Sepp Stadler,
2. Vorstand Egid Hatzl,
1. Schriftführer Lenz Kandlinger,
2. Schriftführer Sepp Kroiß,
1. Kassier Sepp Maier,
2. Kassier Kajetan Liedschreiber,
1. Fahnenjunker Peter Höß,
2. Fahnenjunker Anton Kefer.
1. Tanzwart Sepp Bachmaier,
2. Tanzwart Stefan Frank,
1. Zeugwart Sepp Manhard,
2. Zeugwart Michl Sonnleitner,
1. Vorplattler Georg Maier jun.,
2. Vorplattler Sepp Maier jun.
Beisitzer: Alois und Georg Kröll, Sepp Birk, Peter Höß. Trachtenwart Georg Maier.
Nach einer außerordentlich lebhaften Aussprache über die Tracht, platteln und tanzen, trug Vorstand Stadler noch eine Dankesschuld ab und erwähnte die hervorragende Mitarbeit der Ausschußmitglieder, die echte eifrige Jugend, die Eltern des musizierenden Nachwuchses, die Rottacher Blaskapelle, die Plattler mit ihrem Motor Sonnleitner und die Tuftenfany.
In der Versammlung wurde auch die Renovierung des Wallbergkreuzes besprochen. Die Seile haben sich gelockert und das Kreuz steht schief. Albert Maier erklärte sich bereit, für die Wiederinstandsetzung Sorge zu tragen.
Renovierung des Wallbergkreuzes
Am 5. Juni 1966 fuhren fünf Wallberger auf den Wallberg und stiegen zum Gipfel, um das Kreuz wieder in die Senkrechte zu bringen.
Als drei Böller vom Tal herauf sich an den Wänden des Wallbergs brachen, legten sie ihre Werkzeuge aus den Händen, um des lieben Verstorbenen, des Ehrenmitgliedes Hans Hatzl zu gedenken, der soeben der geweihten Erde übergeben wurde.
Vitruven-Ball
Wie alljährlich wurde der Ball der Vitruven, vereint mit den Wallbergern in Enterrottach abgehalten. Am Vormittag wurde der gefallenen und verstorbenen Mitglieder an der Gedenkstätte im Wallbergkircherl gedacht.
Ausschußsitzung am 16. Juni 1966 im Vereinslokal
Vorstand Stadler konnte den vollen Ausschuß, außer einer Entschuldigung, begrüßen. Es waren auch noch die Mitglieder Maier Albert und Karg Schorsch geladen.
Die gaben Auskunft über die Arbeit am Wallbergkreuz. An drei Stellen müssen die Seile neu verankert werden. Es müssen Löcher gebohrt, die Seile verlängert und einbetoniert werden. Auch die Sitzbank soll wieder instand gesetzt werden. Für die Arbeit erklärte sich Sonnleitner Michl bereit. Es wurde noch vereinbart, am kommenden Samstag, den 2. Juli auf dem Wallberg die Verankerung des Kreuzes in Angriff zu nehmen.
Das Wallbergerfest wird wieder wie üblich aufgezogen, mit Daxwagen, Glückshafen, Schießstand, Würstlbraterei und so weiter.
Ausschußsitzung am 13. Juli 1966 in Enterrottach
Nach der Begrüßung dankte Vorstand Stadler denjenigen Mitgliedern, welche bei der Verankerung des Kreuzes mitgeholfen haben. Sein besonderer Dank galt dem Mitglied Albert Maier, welcher die Leitung der ganzen Arbeit übernommen hatte.
Nachdem noch einiges über das kommende Wallbergerfest besprochen wurde, überraschte das Mitglied Hans Uder den Ausschuß mit einem Lichtbildervortrag. Er zeigte den Flug nach Amerika und die Fahrt per Schiff wieder nach Europa.
Wallberger-Fest in Enterrottach am 15. August
Das Wallbergerfest konnte bei schönstem Wetter abgehalten werden.
Nach dem Eintreffen der Daxwagen herrschte überall reger Betrieb. Die Wallberger zeigten nicht nur Schuhplattler sondern auch Figurentänze sowie den Holzhacker, stets belagert von den vielen Zuschauern.
Auch der Glückshafen sowie der Schießstand waren stets besetzt. Zur Volksbelustigung gab es noch ein Fisch- und Lanzenstechen. Die Würstlbraterei sorgte für das leibliche Wohl. Unentwegt spielte die Musikkapelle bis spät in die Nacht.
Ausschußsitzung am 27. August 1966 in Enterrottach
Vorstand Stadler dankte allen Mitgliedern, welche zum Erfolg des Wallbergerfestes beigetragen haben.
Es wurde vereinbart für alle Mitwirkenden eine kleine Nachfeier in der Seerose abzuhalten.
Ende September sind mehrere Wallberger nach Diksmuide eingeladen.
Kassier Sepp Maier gab einen kurzen Überblick über die Einnahmen und Ausgaben beim Fest und man kann voll zufrieden sein.
Heimatabend
Es wurden zwei Heimatabende am 9. und 23. September abgehalten. Ansagerin war Wunschl Annamirl. Es sang das Duo Kathan und Wieser. Es spielten die Geschwister Wackersberger, die Unterwallberger Stubnmusi und das Trio Lang, Hagn und Platt. Es tanzten und plattelten die jungen Wallberger.
Ausschußsitzung am 8. Dezember 1966 beim Lindl
An alle Mitglieder werden wieder Neujahrskarten versandt, mit einer Einladung zum Hoagart am 7. Januar.
Ferner wurde der Beschluß gefaßt, daß alle Mitglieder über 70 Jahre alle 5 Jahre geehrt werden, da es auch bei anderen Vereinen so üblich ist.
1967
19 Neujahr 67
Oa Johr ums andere geht uma,
noch'n Winta kimmt da Summa.
Und wenn oan s'Lebn a no so gfoit,
dawei ma umschaugt is ma oit.
Man wünscht si gegenseitig s'Beste,
für neunzehnhundertsiemasechzge.
Vui Glück und Seg'n und no dazua
in da Taschn Geld grod gnua.
Aba Geld alloa dös macht nit glückli,
vor allem gsund bleim dös is wichti.
Den guat is oiwei der no dro,
der seina Arbat noch geh ko.
Fern von Politik und Partei,
der Woibergerverein blüaht und gedeiht.
Und wenn ma weiterhin fest zamma stehn,
dann ko da Verein nit untergehn.
Hoagart am 7. Januar 1967 beim Lindl
Am 7. Januar war der beliebte Hoagart, der stets immer gut besucht wird.
Vorstand Stadler begrüßte alle Anwesenden aufd herzlichste und fungierte zugleich auch als Ansager. Es spielten die Geschwister Wackersberger, die Unterwallberger Stubnmusi und das Duo Wieser und Kathan erfreute die Zuhörer mit Volkslieder. Die jüngeren Wallberger spielten die Einakter, die Stadtherrenhosen und die Ratschkathl. Das Ganze umrahmten die Rottacher Buam mit flotter Musik.
Ausschußsitzung am 9. April im Gasthof Seerose
Zur Hauptversammlung werden alle Mitglieder geladen.
Da auch das 75 jährige Bestehen des Wallbergkreuzes vor der Tür steht, soll ein Heimatabend stattfinden und ein Bergfeuer abgebrannt werden.
Zum Schluß sei noch zu bemerken, daß sich der Verein bei den Prozessionen und sonstigen Anlässen beteiligte und die jungen Wallberger tanzten und plattelten bei verschiedenen Veranstaltungen und Tagungen der Gemeinde.
Die Toten des Jahres:
Hans Hatzl, Franz Höß, Otto Mayer, Hans Kiening, Sepp Weger
Rottach, den 4. Mai 1967
Lenz Kandlinger
78. Hauptversammlung am 4.5.1967- Jahresbericht 1967-68
Am Vormittag marschierten die Wallberger mit Musik und Trommelwirbel zur Kirche, um den Jahresgottesdienst für die Gefallenen und verstorbenen Mitgliedern beizuwohnen. Am Kriegerdenkmal legte Vorstand Stadler mit bewegten Worten und zum Zeichen der Verbundenheit einen Kranz nieder. Hernach formierte sich der Zug wieder zurück zum Vereinslokal.
Am Nachmittag eröffnete Vorstand Stadler die 78. Hauptversammlung und begrüßte alle Anwesenden aufs herzlichste. Anschließend gab er einen kurzen Bericht über das abgelaufene Vereinsjahr.
Nach der Vorlesung des Jahresberichtes und der Bekanntgabe des Kassenberichtes welcher zur Zufriedenheit Aller ausfiel, überreichte Vorstand Stadler an drei verdiente Mitglieder die Ehrenurkunde. Maier Albert, Kreuz Josef und Kröll Alois. Peter Höß wuede zum Ehrenvorstand ernannt.
Nach dem letzten Punkt Wünsche und Anträge konnte Vorstand Stadler die harmonisch verlaufene Versammlung schließen.
Vitruvenball am 19. Juni in Enterrottach
Am 19. Juni empfingen die Wallberger die Vitruven und führen gemeinsam zum Wallberg, um im Wallbergkirchlein der gefallenen und verstorbenen Mitglieder beider Vereinigungen zu gedenken.
Hernach traf man sich wieder zu einem gemütlichen Beisammensein in Bräustüberl.
Am Abend waren die Wallberger von den Vitruven zum Ball nach Enterrottach eingeladen. Das Alpenquintett brachte bald fröhliche Stimmung in den Saal. Bei einem Wettbewerb im Fingerhackln und Trinken waren diesmal die Wallberger den Vitruven überlegen.
Erst zu später Stunde dachte man an den Heimweg.
Ausschußsitzung am 15. Juli 1967 in Kalkofen
Es ist nun schon zur Tradition geworden, daß mit den Daxwagen zum Wallbergerfest nach Enterrottach gefahren wird.
Der Glückshafen, der Schießstand und die Würstlbraterei werden zum Fest beitragen. Auch das Fisch- und Lanzenstechen dürfen nicht fehlen. Die Hirschberger. die Leonhardstoana, sowie die Vitruven werden eingeladen.
Seefest am 16. Juli 1967
Beim Seefest waren die Wallberger mit 15 Mann und 10 Weiberleut vertreten. Hernach gab es noch in der Seerose eine kleine Nachfeier.
Wallberger-Fest
Wie ursprünglich geplant sollte das Fest am 13. August oder dem darauf folgendem Himmelfahrtstag stattfinden, aber leider, machte der Wettergott einen Strich durch den Terminkalender.
Das Fest mußte auf den 20. August verschoben werden. Da es auch an diesem Tag regnete, setzte man noch die Hoffnung auf den 27. August. Und da hatten die Wallberger Glück. Das Fest konnte abgehalten werden und man war mit dessen Verlauf sehr zufrieden.
Ausschußsitzung am 9. September 1967
Vorstand Stadler dankte allen Mitarbeitern beim Wallbergerfest und hob immer wieder die gute Zusammenarbeit hervor. Sepp Maier gab einen kurzen Überblick über Einnahmen und Ausgaben beim Fest. Mein einigte sich zu einer kleinen Nachfeier.
Ausschußsitzung am 3. Dezember 1967 beim Lindl
An alle Mitglieder werden wieder Glückwunschkarten zum Neuen Jahr geschickt und zugleich eine Einladung zum Hoagart am 7. Januar 1968.
1968
Jahreswend 1968
Ringsum liegt da Schnee,
koa Vogerl singt mehr,
zur Fuaderung kemman Hirsch und Reh
und da koit Wind waht von Osten her.
Hint am Ofen is warm und molli,
an Sylvester, dem letzten Dog,
beim Glühwein oda bei da Bowle
hot da Kumma und de Triabsoi koan Plotz.
Ma sitzt recht griabi beianander,
üba oiß Mögliche werd dischkriert.
Oana woaß mehra wia der Ander,
wos im vergangenen Johr is passiert.
Es is nit ois schö wos hinta uns liegt
oda wos auf uns zuakimmt - leida.
Denn a des Schlimme man nit vofißt,
Es lebt in da Erinnerung weida.
Zwölfe schlagt's vom Kirchturm scho,
s' neie Johr gangt o, des Oid is gor,
drum nehmt's s'Glos in d'Hand, stößt's o.
Allen Wallbergern "Prosit Neujahr.
Hoagart am 7. Januar beim Lindl
Nach einem schneidigen Marsch vom Alpenquintett, begrüßte Vorstand Sepp Stadler alle Anwesenden. Sein Lob galt vorallen den jungen Spielern, die bereit waren, auf ihren Instrumenten ihr Kunst zu zeigen. Und sein Dank galt den Eltern, die es den Kindern ermöglichten, einheimische Musik zu pflegen und zu fördern.
Es spielte die Unterwallberger Stubnmusi, die Geschwister Wackersberger, die Kinder Ranker und Grauvogl. Es sangen die Darchinger Buam sowie das Duo Wieser und Kathan. Auch eine Valentinade gespielt von Jägerhanni und Lukas Hansl fand viel Beifall.
Jeder Besucher wird zum Schluß das Gefühl in sich gehabt haben, einen echten heimatlichen Abend verlebt zu haben.
Ausschußsitzung am 4. April 1968 im Vereinslokal Seerose
Sepp Stadler begrüßte die Ausschußmitglieder, die bis auf zwei Entschuldigungen alle gekommen sind.
In erster Linie gilt es, alle Mitglieder mit Karten zur Hauptversammlung einzuladen. Am Vormittag findet ein Jahrtagsgottesdienst mit Kirchenzug statt.
Die größte Sorge ist, wo ist ein Platz für die Plattlerproben. Da man in der Tuften nicht mehr erwünscht ist, sind die Plattlerproben nun regelmäßig jeden Dienstag in Enterrottach. Mit der Beteiligung kann man sehr zufrieden sein und hoffen wir, daß es auch in Zukunft so bleibt.
Am 20. Mai war der gesamte Ausschuß vom Braumeister in Tegernsee zu einer Brauereibesichtigung eingeladen. Nur schade, daß einige nicht kommen konnten.
Weiteres Vereinsgeschehen
Zum Schluß möchte ich noch erwähnen, daß die jungen Wallberger bei verschiedenen Tagungen mit Plattlereinlagen vertreten waren.
Ferner beteiligte sich der Verein bei den Prozessionen und beim Kirchenzug der Patenvereine Rottach-Diksmuide.
Verstorbene Mitglieder 1967-68
Kögl Bartl, Radler Alois, Reiser Max, Auracher Nikolaus, Hagn Franz-Schlemm, Wöß Xaver, Schätz Xaver, Strohschneider Hans, Hagn Hans, Hagn Leonhard, Kiening Franz, Desing Max, Baur Hans.
Brandstatt, den 23. Mai 1968
Lenz Kandlinger
79. Generalversammlung - Jahresbericht 1968-69
Mit Marschmusik und Trommelschlag bewegte sich am 23. Mai 1968 der Kirchenzug zum Jahrtagsgottesdienst zur Kirche, um der gefallenen und verstorbenen Mitglieder zu gedenken.
Die 79. Generalversammlung, die am Nachmittag im Stammlokal Seerose abgehalten wurde, nahm bei gutem Besuch einen lebhaften doch sehr disziplinierten Verlauf.
Vorstand Stadler der auf eine flotte Abwicklung der Tagesordnung eingestellt war, begrüßte die Erschienenen, vorweg Ehrenvorstand Peter Höß und die Vorstände anderer Vereine und gedachte der im letzten Vereinsjahr verstorbenen 13 Mitglieder.
Nach der Verlesung des Jahres- und Kassenberichtes und ehe der Wahlausschuß in Funktion trat, dankte Vorstand Stadler den Ausschußmitgliedern, den Helfern beim Wallbergerfest und den Hilfskassieren für ihre Mitarbeit.
Nach Aufnahme von 11 neuen Mitgliedern - der Vereinhat nunmehr 432 Mitglieder - waltete der Wahlausschuß seines Amtes.
Der neue Ausschuß setzt sich nun wie folgt zusammen:
1. Vorstand Sepp Stadler,
2. Vorstand Egid Hatzl,
1. Schriftführer Lenz Kandlinger,
2. Schriftführer Sepp Kroiß,
1. Kassier Kajetan Liedschreiber,
2. Kassier Lenz Erlacher,
1. Fahnenjunker Peter Höß,
2. Fahnenjunker Sepp Weger,
1. Tanzwart Sepp Bachmaier,
2. Tanzwart Stefan Frank,
1. Zeugwart Sepp Manhard,
2. Zeugwart Michl Sonnleitner,
Trachtenwart Schorsch Maier,
1. Vorplattler Franz Kröll,
2. Vorplattler Hans Kandlinger,
Beisitzer: Lois Kröll, Georg Kröll, Sepp Birk und Annamirl Wunschl
Nach einer recht lebhaften Aussprache über viele Anregungen und Vorschläge schloß Vorstand Stadler die Versammlung.
Vitruvenball
Wie alle Jahre hielten die Vitruven im Juni ihren Ball in Enterrottach ab zudem auch die Wallberger eingeladen waren. Am Vormittag gedachte man der gefallenen Mitglieder beider Vereinigungen im Wallbergkircherl.
Wallbergerfest
Nach dreimaliger Verschiebung konnte endlich das Wallbergerfest bei schönem Wetter am 25. August abgehalten werden.
Nach dem Eintreffen der sieben Daxwagen, auch die Hirschbergler und Leonhardstoana waren darunter, herrschte bald munteres Treiben auf dem Festplatz in Enterrottach.
Während die jungen Trachtenpaare bei flotter Musik auf der Bühne Plattler und Figurentänze zeigten, versuchten viele ihr Glück beim Glückshafen, am Schießstand oder beim Lanzen- und Fischstechen. Auch die Würstlbraterei war stets besetzt.
Erst zur späten Stunde fand das traditionelle Fest seinen Abschluß. Ein Fest der Lust und Lebensfreude, fern dem Alltag mit seinen Sorgen und Pflichten.
Heimatabende
Den Sommer über wurde von den Wallbergern 6 Heimatabende abgehalten und zwar am 21. Juni, am 5. Juli, am 19. Juli, am 2. August, am 16. August und am 6. September. Ansage und Leitung übernahmen Wünschl Annamirl und Maier Albert. Für die Besetzung der Programme sorgte Schorsch Maier.
Es spielten: Die Rottacher Buam, die Unterwallberger Stubnmusi, die Geschwister Wackersberger, die Geschwister Grauvogl. Es sangen die Wegscheider Dirndln, die Darchinger Sänger, das Duo Kathan und Wieser und die G'eschwister Röpfl.
Ausschußsitzung am 7. September 1968 in Enterrottach
Nach der Begrüßung durch Vorstand Stadler, gab Kassier Liedschreiber einen kurzen Überblick über die Einnahmen und Ausgaben beim Wallbergerfest.
Es wurde vereinbart für alle Mitarbeiter und Helfer beim Fest, eine kleine Nachfeier zu halten und zwar am 19. Oktober in Enterrottach.
Ausschußsitzung am 8. Dezember 1968 im Cafe Angermeier
Allen Mitgliedern wird wieder ein Neujahrsgruß und zugleich eine Einladung zum Hoagart am 11. Januar zugesandt. Auch die Tegernseer Talvereine und der Fischener Trachtenverein erhalten einen Neujahrsgruß.
Vorstand Stadler machte auf das 80 jährige Gründungsfest im kommenden Jahr aufmerksam und veranlaßte dadurch eine rege Aussprache.
1969
Neujahr 68/69
Wenn um die Zeit der Jahreswend
Der Rauhreif an de Bam dro hängt,
Wenn vui Schnee liegt bis zum März,
da lacht das Wintersportler Herz.
Im Fruahjohr wenn ois blüaht und treibt
is des do de schönere Zeit,
und im Summa wenns schö warm is
denn da letzte Summa war nix.
Iaz fanz was anders liabe Leit
80 Johr des is a lange Zeit
denn 80 Johr sans heier worn,
daß da Woibergerverein is geborn.
Der Verein hot erlebt gor schlimme Zeiten
aber die Wallberger standen ihm treu zur Seit'n,
drum hoit ma zam wias bisher war,
dann hots für'n Walbergerverein koa Gfahr.
Hoagart am 11. Januar in der Seerose
Trotz Komödienstadel im Fernsehen und dem Jahresschoppen im Cafe Kreuz, war der Saal in der Seerose bis auf den letzten Platz besetzt.
Nach der Begrüßung durch Vorstand Stadler übernahm Wünschl Annamirl und Albert Maier die Ansage. In zwangloser Reihenfolge spielten die Geschwister Wackersberger und Grauvogl. Die Darchinger Sänger und der Zweigesang Wieser-Kathan erfreuten das Publikum mit Volkslieder.
Ausschußsitzung im Gasthof Kalkofen
In diesem Jahr 1969 begeht der Wallbergerverein seinen 80. Geburtstag. Es gibt Vorbereitungen zu treffen für das Gründungsfest.
Es wurde beschlossen, einen Festabend in der Überfahrt zu veranstalten. Vorstand Stadler erkundigt sich, ob der Saal zur gegebenen Zeit zu bekommen ist. Zum Festsonntag werden die Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine, sowie die Trachtenvereine des Tegernseer Tales eingeladen.
Ausschußsitzung am 29. Januar 1969 im Gasthof Glasl
Gleich nach der Begrüßung gab Vorstand Stadler bekannt, daß er bei der Anfrage, den Überfahrtssaal für den Festabend bzw. Heimatabend zu bekommen, von Frau Hurler eine glatte Absage einstecken mußte.
Was nun? Beim Baur und beim Lindl den Festabend abhalten ist eine zerrissene Angelegenheit und ob der Speisesaal beim Lindl um die fragliche Zeit überhaupt frei ist. Der Sommerkeller in Tegernsee scheint nicht geeignet für einen Festabend. Nach langer Debatte entschied man sich für den Postsaal in Wiessee. Hatzl Egid und Maier Albert erkundigten sich telefonisch im Posthotel und es wurde ihnen die kostenlose Überlassung des Postsaales zugesagt.
Die Gründungsfeier soll am 17. und 18. Mai stattfinden.
Die Hauptversammlung mit Ehrung am Himmelfahrtstag. Beginn am Nachmittag um 13.30 Uhr. Die Plakate werden an den Plakattafeln angebracht.
Maier Schorsch, Maier Albert und Wunschl Annamirl werden sich mit Edelmann in Verbindung setzen, um das Programm für den Festabend zu besprechen.
Es fanden noch 3 weitere Ausschußsitzungen statt.
Die Hauptversammlung wird umrahmt von der Unterwallberger Stubnmusi und den Geschwister Wackersberger. Die Ehrennadeln für die Ehrenmitglieder und Mitglieder über 50 Jahre besorgt Kassier Liedschreiber.
Für die Kasse am Heimatabend wurden 6 Mann bestimmt.
Die Zugordnung zur und von der Kirche übernimmt Albert Maier. Für die Unterbringung des Vereins wird im Gasthof Seerose Sorge getragen.
Verstorbene Vereinsmitglieder 1968-69:
Ganghofer August, Engelsberger Josef, Fenerer Georg, Steinbacher Josef, Grieblinger Georg, Wundshammer Josef, Rixner Josef, Winkler Margarete, Rauchenecker Therese Fahnenmutter.
Brandstatt, den 15. Mai 1969
Lenz Kandlinger
80. Hauptversammlung - Jahresbericht 1969-70
Am Himmelfahrtstag den 15. Mai 1969 hielten die Wallberger noch vor dem 80. Stiftungsfest, die 80. Hauptversammlung.
Nach der Begrüßung gedachte Vorstand Stadler der im letzten Vereinsjahr verstorbenen Mitglieder:
Ganghofer August, Engelsberger Josef, Feuerer Georg, Kirchberger Richard, Winkler Josef, Steinbacher Josef, Grieblinger Georg, Wundshammer Josef, Hagn Josef, Winkler Margarete, Rauchenecker Therese, Fahnenmutter. Zum stillen Gedenken erhoben sich die Anwesenden von den Sitzen.
Nachdem die Berichte des Vorstandes, des Schriftführers und des Kassiers in gewohnter Weise erstattet wurden,
galt das Interesse der erfreulich gut besuchten Versammlung, doch vorwiegend der Ausrichtung des Gründungsfestes, wozu Vorstand Stadler wiederum mit Vorrang die Ehrung verdienter Mitglieder und Jubilare zählte. Für diese Ehrung wurden eigene Ehrennadeln geschaffen, solche für Ehrenmitglieder und solche für 50 jährige Mitgliedschaft.
Die Ehrennadeln für Ehrenmitglieder erhielten Ehrenvorstand Peter Höß, Lenz Kandlinger, und Georg Maier sen. (diese drei waren zusammen 120 Jahre in der Vorstandschaft), ferner Anna Kefer, Annamirl Wünschl, Simon Adlbert sen., Stefan Berghammer sen., Georg Höß sen., Johann Jennerwein, Gustl Moschner, Karl Friedrich, Egid Hatzl, Johann Hatzl, Georg Karg, Georg Kröll, Josef Maier sen., Michl Sonnleitner, Josef Kreuz, Alois Kröll und Albert Maier.
Die Ehrennadeln für über 50 jährige Mitgliedschaft erhielten Thomas Pötzinger (siebzig Jahre Mitglied), Josef Kögl (67), Rudi Sonnleitner (66), Josef Erlacher und Lenz Erlacher (62), Ludwig Küner, Karl Echter, Anton Übelhauser, Franz Reiffenstuel, Anton Erlacher und Michael Finsterer (60), Andreas Popp, Karl Rauh und Quirin Kienast (59), Johann Bichler, Hans Unterberger, Josef Hagn, Anton Faschinger und Josef Höß (58). Sebastian Hagn, Johann Hagn und Josef Staudacher (57), Georg Gerg und Josef Gilg (56) und Michael Sinnberger (55).
Weitere 18 Mitglieder erhielten die Nadel für 50 jährige Mitgliedschaft. Wegen außerordentliche Verdienste um die Beschriftung der Urkunden konnte Stefan Berghammer sen. einen bayrischen Wappengruß in Empfang nehmen.
Nach reger Aussprache, vor allem über das bevorstehende 80. Gründungsfest, schloß Vorstand Stadler die Versammlung.
Großer Heimatabend am 17. Mai 1969
Am Vorabend des Festes war ein großer Heimatabend auf der Post in Bad Wiessee.
Nach der Begrüßung gab Vorstand Stadler bei vollbesetztem Saal einen Überblick über die reichhaltige Chronik des Vereins.
In alter Verbundenheit überreichte ein Vertreter des Corps Vitruvia dem Vorstand der Wallberger einen Steinkrug. Auch Bürgermeister Engelsberger, Schirmherr des Festes, gratulierte sehr herzlich und auch Vertreter der Patenschaft Diksmuide überbrachten ihre Glückwünsche.
Reichhaltig und eindrucksvoll war das Aufgebot der Mitwirkenden. Es sangen die Boierndirndln, die Geschwister Röpfl, die Darchinger und Schlierseer Sänger und der Tegernseer Zweigesang. Es spielten die Unterwallberger Saitenmusi, die Geschwister Wackersberger und die Rottacher Blasmusik.
Großen Applaus erntete der Einakter "Krach am Angerhof". Gespielt von Annamirl Wunschl, Hanni Jäger, Kathi Bauer, Hans Kandlinger, Niedermeier Maria und Franz Kröll. Gustl Moschner trug ein Gedicht vor, über manches Vereinsgeschehen. Die jungen Wallberger tanzten und plattelten, daß es eine Freude war. Als Ansager fungierte Albert Maier jun.
80. Gründungsfest - Festsonntag
Am Sonntag den 18. Mai 1969 waren der Gottesdienst und der Festzug der Höhepunkt des 80 jährigen Jubiläums.
Leider war das Wetter wenig erfreulich und kalt, das Interesse der vielen Zuschauer aber erfreulich lebhaft, als sich die Wallberger und die Gastvereine an der Seerose zum Kirchgang rüsteten. Die Zahl der etwa ein Dutzend Fahnen und für Rottach-Egern selten große Beteiligung von Schalkfrauen und Dirndln im Miedergwand gaben dem Kirchenzug ein wahrhaft festliches Gepräge.
Beim Festgottesdienst in der Egerner Pfarrkirche, die die Teilnehmer bei weitem nicht fassen konnte, legte Geistlicher Rat Josef Kronast seinen Betrachtungen den Wahlspruch, "treu dem guten alten Brauch" zu Grunde.
Mit der Anheftung der Fahnenerinnerungs-Bänder und der Totenehrung fand der Gottesdienst, der musikalisch von der Rottacher Musikkapelle vorzüglich getragen war, einen würdigen Abschluß.
Der Festzug, der durch die See- und Hauptstraße führte, war gerade das Richtige für die vielen Gäste, die nicht genug der schönen und außerordentlich farbenprächtigen Bilder in ihre Kameras hineinbringen konnten. Leider fiel der Nachmittag, zu dem mit einer Tanzbühne und mit Sitzgelegenheit gerüstet war, bös ins Wasser.
A boarisch "Grüß Gott" Ihr lieben Gäst
zum 80jährigen Gründungsfest
Denn 80 Jahr sans heuer worn,
dass der Woiberger Verein is geborn,
damit die Tracht erhoitn bleibt,
ja es war scho höchste Zeit.
Es warn ganz gwiß die grechten Männer,
ma kons nit oi beim Nama nenna.
Zammkema sans beim Bartlmä
iaz Hotel Bachmair am See.
Weil Karl Reinhard war die treibende Kraft
drum hamma Ihn zum 1. Vorstand g'macht.
Samit die Kasse in guatn Händ'n ward,
werd Ignaz Greif zum Säcklwart.
Als Beisitzer: Neumann, Kynast, Führmann, Reiffenstuehl und Holl
Max Reinhard führt das Protokoll.
Der Verein is stark worn in etla Jahren,
Mitglieder Bauern, Handwerker, Fürsten und Grafen waren.
Den Woibergern wohlgesinnt war der Prinzregent,
er hot an Verein 50 guate Mark gespendt
und wünscht ihm viel Glück weiterhin,
denn er woaß, der Verein hot an Sinn.
Von Neapel der König und die Königin
stenan ois Ehrenmitglieder in der Chronik drin.
De warn für den Verein begeistert
und ham den Säcklwart mit 100 Mark bereichert.
No zwoa Gründer derf ma nit vergessn,
den Grafen Luxburg und Graf von Drechsl.
A da Ganghofer und Thoma, de zwoa Dichter
warn im Woibergerverein bekannte Gsichter.
No a paar Mitglieder hot a jeda kennt
die Schauspieler Dreher, Terofal und Dengg.
Der Verein hot si dann mit dem Gedanken trong,
daa da Woiberg a sei Kreuz soit ham.
Aba da Herzog Carl war degegn und des wia,
er fürcht um de Ruah im Gamsrevier.
Drauf ham si drei Woiberger noch Minga gwogt
und ham bei da Königlichen Hoheit um Audient ogfrogt.
Die Drei ham si nit umsonst bemüaht,
den sie ham vom Herzog die Zuasog kriagt.
Arg schwar wars no mit dem Transport,
bis die Trümma vom Kreuz warn am Aufstellungsort.
Die Woiberger ham si plogt und g'schundn,
bis de weite Streck war übawundn.
Über Enterrottach und dem Wossafoi,
den Weg bergauf zur Portnisoim.
Wia dann die Sonn vom Himmi lacht,
stehn ringsum die Berg in voller Pracht.
Schaut ma ummi linker Hand,
da Blankastoa mit da gach'n Wand,
drüber weg, nit weit dahinter
sicht ma den boarischen und österreichischen Schinder.
Gegenüber von der andern Seit
grüaßt de bekannte Bodenschneid
mit dem Peißenberg ganz eng verwachs'n,
wo da Jennerwein sei Leb'n muaßt lassn.
Es kreist da Adler, a Riesenvogl
üba da Schnei vom Risserkogl.
Dann gehts weita nach kurzer Ruah,
dem steilen Woiberggipfi zua.
Drei Dog danoch stehts Kreuz auf der Höh,
erstellt vom Schlossermeister Popp von Tegernsee.
Hebauf ham's gfeiert bis tiaf in die Nacht
beim Glaslwirt in Oberach.
Am andern Morgen, es war a Sunda,
zum Woiberg nauf im Sonnenschein
um bei da Kreuzeinweihung dabei zu sein.
Am Nachmittag dann zu guata Letzt,
feierns in Enterrottach das Woibergerfest.
Da Woibergerverein hot in der langen Zeit
gar viel erlebt in Freud und Leid.
Es werd Euch no da Vorstand sogn,
do brauch i mi nit weita plogn.
Die beiden Weltkriag ham tiafe Wundn grissn,
durch die vielen Gefallenen und Vermißten.
110 Mitglieder san furt mit Muaters Seg'n,
Sie ham die Hoamat nimma g'sengn.
Aba oiwei wieda hots Idealisten geb'n
dene da Woibergerverein am Herzn is glegn.
Wos unsre Vorfahrn g'schaffn vor Jahrn
des Guate und Schöne muaß ma pflegn und wahrn,
Brauchtum, Musi und Liad,
dem Woibergverein und da Hoamat zliab.
Lenz Kandlinger
Vitruvenball am 16. Juni in Enterrottach
Die Vitruven hielten am 16. Juni vereint mit den Wallbergern, den altherkömmlichen Ball in Enterrottach.
Am Vormittag gedachte man der gefallenen Mitglieder beider Vereinigungen im Wallbergkircherl. Anschließend fand man sich im Bräustüberl zum Frühschoppen.
Ausschußsitzung am 15. Juli 1969 in Enterrottach
Am 12. Juli war eine Ausschußsitzung in Enterrottach.
Es galt wieder Vorbereitungen zu treffen für das Wallbergerfest. Es wurde auf den 10. August festgelegt.
Stiftungsfest der Neureuther
Beim Stiftungsfest der Neureuther in Gmund am 3. August beteiligten sich die Wallberger, 50 Mann stark, Schalkfrauen mit inbegriffen.
Wallbergerfest am 10. August in Enterrottach
Für das Pech das der Wallbergerverein im vorigen Jahr hatte, es mußte dreimal verschoben werden, wurde es reichlich entschädigt. Ein Hochsommertag, wie er nicht schöner hätte sein können, verursachte geradezu eine Volkswanderung von Rottach zum Festplatz.
Schon die Aufstellung der Daxwagen im Stuferhof war eine Attraktion für die Fremden. Auch die Hirschbergler und Leonhardstoana waren mit Daxwagen gekommen.
In Enterrottach angekommen, herrschte bald ei reges Leben. Ständit war die Tanzbühne besetzt, und die Musikanten sorgten für taktfesten Schwung bis in den späten Abend hinein. Die Würstbraterei sowie der Schießstand waren ständig besetzt. Auch das Lanzen- und Fischstechen hatte regen Zuspruch. Der Glückshafen war schon um 4 Uhr restlos ausverkauft.
Ausschußssitzung
Am 23. August 1969 traf sich der gesamte Ausschuß in Enterrottach.
Kassier Lidschreiber gab einen kurzen Überblick über Einnahmen und Ausgaben beim Fest und man einigte sich zu einer kleinen Nachfeier für alle Mitwirkenden.
Heimatabende
Im Laufe des Sommers wurden im Kursaal sechs Heimatabende abgehalten.
Bei allen Abenden wirkten mit die Rottacher Buam unter Leitung von Sepp Kandlinger, der Tegernseer Zweigesang Kathan-Wieser, die Wallberger Schuhplattler, die Geschwister Wackersberger mit Rudi Geitner, die Geschwister Grauvogl mit Leni Schober. Bei drei Abenden wirkten außerdem noch mit die Darchinger Sänger, die Gmunder Dirndln, die Unterwallberger Stubnmusi. Auch die Geschwister Schwarz, die Pinzenauer Sänger und Solist Edelmann bereicherten an einem Abend das Programm.
Die Begrüßung erfolgte durch Annamirl Wunschl und Vorstand Stadler, die Ansage besorgte Albert Maier.
Ausschußsitzung am 8. Dezember 1969 im Gasthof Weißach
An alle Mitglieder wird ein Neujahrsgruß geschickt.
Der Hoagart wurde auf den 5. Januar 1970 beim Kefer festgelegt.
Heftige Aussprache erfolgte über die Beteiligung der Wallberger bei der Leonhardifahrt in Kreuth und Fischhausen, betreffs mitnehmen der Vereinsfahne.
Am Kathreintag hielten die Wallberger, Hirschbergler und Leonhardstoana gemeinsam ein Kranzl beim Lehmann in Kreuth.
1970
Neujahr 1970
Die warme Zeit is wieder rum
Die Herd'nglockn san verstummt
Die Vogl san verzog'n nach dem Süden
Verschniem san Wege, Woid und Wies'n.
Wo uns zur Zeit am meisten fesselt
is der Regierungs- und der Jahreswechsel
Mög die Regierung die Probleme meistern
Und's neie Johr uns mit vui Glück begeistern.
Vor allem Gsundheit wünscht a Jeder
allen Freunden und sich selber
Daß nit mangelt an Speis und Trank,
Dafür sei dem Herrgott dankt.
Was die Menschheit kaum erwartet,
die Amerikaner san gestartet.
Mit der Mondrakete, der bemannten
im gachen Flug zum Erdtrabanten.
Wias drom g'wen san die Austronauten,
Millionen es im Bildschirm schauten,
Drom bliem is natürli koana
und mitbrocht hams an Sock voi Stoana.
Jetzt ganz wos anders liabe Leut,
Achz'g Johr, des is a lange Zeit,
Denn da Woibergerverein hot heier
Sei achzigjährig's Jubiläum gfeiert.
Wos da Verein hot alle g'leist
Steht in da Chronik schwarz auf weiß.
Er steuert nun in aller Ruah
Dem hundertsten Geburtstag zua.
Hoagart
Sehr abwechslungsreich und unterhaltend gestaltete sich der Hoagart am 3. Mai in der Seerose.
Einakter, Vortäge, Musik und Gesang wurden mit großem Beifall belohnt. Jeder Besucher konnte mit der Feststellung nach Hause gehen, einen gemütlichen Abend verlebt zu haben.
Nachttorlauf
Am 22. März veranstalteten die Wallberger einen Nachttorlauf am Ruppenhang. Es wurden vom Verein gestiftete Portale ausgetragen.
Filmvortrag
Am 1. April 1970 zeigte Hans Uder aus Paris einige Filme im Gasthof Seerose über das 80 jährige Stiftungsfest der Wallberger, das Pferderennen am Gsotthaberhof und sehr viel Aufmerksamkeit wurde dem Film über Moskau und Leningrad geschenkt.
Vorstand Stadler dankte im Namen aller Zuschauer Hans Uder für den schönen Abend.
Ausschußsitzung
Nach der Begrüßung des fast vollständigen Ausschusses, kam Vorstand Stadler auf den Nachttorlauf der Wallberger am Ruppnhang zu sprechen. Da leider ein Unfall passierte, entschloß sich der Ausschuß zu einer Versicherung der Mitglieder für alle Veranstaltungen des Vereins und Arbeiten für den Verein.
Zur Hauptversammlung am Himmelfahrtstag den 7. Mai werden die Mitglieder mit Karten geladen.
Am 1. Mai wollen die Wallberger einen Maibaum in Enterrottach aufstellen. Ob aber die Voraussetzungen gegeben sind, ist noch in Frage gestellt.
Wegen manchen Veränderungen im Verein, ist eine Erstellung neuer Statuten erforderlich. Der einheitliche Beitrag beträgt in Zukunft 5 Mark. Die weiblichen Mitglieder zahlen die Hälfte.
Nach einer heftigen Debatte, hitziger Gemüter, auf Grund der bevorstehenden Neuwahl in der Hauptversammlung schloß Vorstand Stadler die Sitzung.
Weiteres Vereinsgeschehen
Die Wallberger beteiligten sich im Laufe des Jahres bei Prozessionen, Leonhardifahrten, u.s.w. Die jungen Wallberger zeigten Plattler und Tänze bei verschiedenen Tagungen und Veranstaltungen.
Verstorbene Vereinsmitglieder 1969-70
Hagn Georg, Sonnleitner Rudolf, Rueff Franz, Übelhauser Anton, Bauer Georg, Graf von Waldersdorf, Echter Karl, Hacker Hans, Salzberger Hans.
Rottach den 7. Mai 1970
Lenz Kandlinger 1. Schriftführer.