Heimatfest 1910 - 1914

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Am 29. Juni 1910 fand im Garten des Gasthofes Bartlmä in Egern die Monatsversammlung statt.

 

Für das am 7. August 1910 in Enterrottach stattfindende Sommerfest

war Besuch aus Wien angesagt und deshalb waren ganz besondere Vorbereitungen getroffen. Die dekorierten Leiterwagen harrten am Tegernseer Bahnhof der lieben Gäste und unter klingendem Spiel und hellen Juchzern ging es Rottach zu zum "Mittagmachen". Der Wettergott verdunkelte gegen Mittag das Firmament und hat boshafter Weise von Zeit zu Zeit einen kleinen Spritzer um die fidelen Menschenkinder da unten ein klein wenig zu "tratzen".

Aber später, als der Himmel wieder mit ganzem Gesicht lachte, da gings dahin nach Enterrottach, die Tanzbühne wurde schnell mit einem Putzhadern abgetrocknet, bald ertönte das melodische Geräusch des Anzapfens und die Sache war im Gang. Es war ja alles da, folglich wurde es auch sehr gemütlich und beim Plendl wurde abends weiter gemacht - in der gleichen Dicke - bis in der Früh.

Monatszusammenkunft

Im Gasthof zur Weißachmühle fand am 25. Juni 1911 die Monatszusammenkunft mit Tanz statt.
Schwere Gewitterwolken hingen den ganzen Nachmittag drohend am Firmament und erst gegen Abend klarte der Himmel auf und ließ dadurch die Tanzlust und der allgemeinen Fröhlichkeit freien lauf.

 

Fast unheimlich gut besucht war die am 25. Juli statt gefundene Versammlung in Tuften.

Tische und Stühle waren im Laufe des nachmittags kostbare Raritäten geworden, sogar Großvaters Sorgenstuhl wurde entweiht, indem er in Gesellschaft eines buckligen Hackelstockes bei einem Zechgelage mittun mußte. Dabei hatte es eine Temperatur von +28° R im Schatten und trotzdem herrschte eine urgemütliche fidele Stimmung die hauptsächlich unter der älteren Generation Platz griff und den Ledererbauer belauschte ich, wie er sich mit seiner Nachbarin, einer behäbigen Münchnerin unterhielt: "Fräulein, hat ihnen ein Brems gebissen?" meinte er, als ihm der Stoff auszugehen drohte.

 

Und dann am 13. August 1911 das Fest in Enterrottach.

Ein wunderherrlicher Sommertag hatte sich herausgeputzt, als die Wallberger auf 5 gezierten Daxwägen durch das Dorf zogen, hinein nach Enterrottach. Die hellen Juchzer der Burschen und Madeln vermischten sich mit den flotten Klängen unserer Blechmusik zu einem melodischen Ganzen und von den Altanen herab grüßten und winkten die Sommergäste. Aber schon sakrisch heiß war es an diesem Tag. Schon beim Pfatischer mußten einige Maß übergelegt werden und als man dann im festlich geputzten Enterrottach einzog, standen unheimlich schwarze Gewitterwolken drohend am Himmel und ließen hin und wieder boshafter Weise ein einschichtiges Tröpflein fallen. Die Oberwinkler Burschen hatten einen Holzknechtkobel erbaut, der ihnen viel Mühe und Kosten verursacht hatte. In diesem Kobel hätten sie bald Preßknödl und einen Schmarrn gekocht.

Zur Belustigung der Mitglieder war außer Schuhplattltanz auch eine "Zehmentmühle" aufgestellt und die auf- und niedergehenden Mandeln mußten sich von den Mannsbildern unbarmherzig "derschmeißen" lassen. Zwischen zwei Tannenbäumen stand eine weibliche Holzfigur mit weit aufgerissenem Maul, nachdem die Weiberleute mit Bällen warfen. Die Kinder dagegen vergnügten sich mit Hafenschlagen, Wurstbeißen und dergl.

Hohe und höchste Herrschaften besuchten unser Fest und unterhielten sich sehr gut wie unsereins bis schließlich der Abend hereinbrach und der Herrlichkeit von selbst ein Ende machte. Wagen um Wagen verließ den Hof und die Sternlein leuchteten schon am Himmel, als noch immer die Juchzer der heimkehrenden Wallberger durch die Abendstille hallten. Dieser Tag kann ohne Übertreibung als Ehrentag des Vereins registriert werden.

Die Juniversammlung fand im Gasthof Hahn, die Julizusammenkunft auf der Überfahrt statt.

 

Mit dem Wetter beim Hauptfest

hatten wir heuer lange kein Glück und als der 11. August 1912 total verregnet war, wurde das Fest auf den 15. verschoben und als an diesem Tag das Wetter ebenfalls möglichst miserabel war, dann am 18. August abgehalten. Aber dieser Tag zeigte, wie heiß ein Augusttag sein kann, wenn er will.

Für Mannsbilder war ein Lanzen-, für Frauen und Mädchen ein Fischstechen veranstaltet. Der Besuch war gut und der Verlauf des Festes ein schöner.

Am 17. August 1913 fand bei sehr zweifelhaftem Wetter das Enterrottacher Fest statt,

das wie gewohnt auch heuer einen ganz außergewöhnlich starken Zulauf hatte.

Auf Wunsch der Tegernseer Mitglieder fand die Juni-Zusammenkunft in Tegernsee statt, die Juli-Versammlung wurde im Gasthof Glasl abgehalten.

Monatszusammenkunft am .. Juni 1914

fanden sich die Wallberger zur Monatszusammenkunft im Gasthaus zum Lindl ein! Lustiger Tanz und spätes Heimgehen waren die üblichen Folgen!

 

Monatszusammenkunft im Juli 1914

fand die übliche Monatszusammenkunft der Wallberger im Gasthaus Tuften statt. Man freute sich auf die Augustzusammenkunft in Enterrottach, die sich zum 25. Gründungsfeste auswachsen sollte und ein sehr schönes Fest versprach: doch leider!