Heimatfest 1919 - 1929

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1. Monatszusammenkunft mit 56. Bundesfest des Corps "Vitruvia" am 15. Juni 1919

Herrlich zog der 15. Juni herauf, ein Prachtwetter versprach einen schönen Tag, als früh morgens die Wallberger mit der Fahne zum Bahnhof zogen um zum ersten Mal nach vier Jahren wieder ihre lieben Mitglieder des Corps Vitruvia zu empfangen. Und sie kamen, ihrer 14 an der Zahl trotz der Schwierigkeiten einer Bahnfahrt um diese schlimme Zeit.

Mit Musik gings sonach dem Bräustübl, jedem 1 Maß frisches Tegernseer Bier um den ärgsten Durst zu löschen.
Eine herrliche Kahnfahrt brachte alle lieben Gäste zum Gasthof Bachmair, wo der althergebrachte Frühschoppen die nötige Stimmung brachte. Herr Senior Bertsch, drückte die Freude des Wiedersehens aus, in kuren aber markigen Worten, die Herr Vorstand Vogl ebenso herzlich erwiderte.

Und so zog man nachmittags 3 Uhr zum eigentlichen Festplatz, zum Überführer, und bald erklangen auch die munteren Weisen unsrer alpinen Tänze und Schuhplattler. Auch hier sei es nochmals festgelegt, daß unsere jungen Wallberger in den Plattlerproben gut gelernt hatten, für die Bemühungen als Plattlmeister sei an dieser Stelle den beiden Herren Lindmaier (Lukas Qurin) und Schiffmann Peter jun. herzlichst gedankt. Auch unsere Wallbergerinnen waren in zahlreicher Tracht erschienen. Lob ihnen die nicht die Arbeit scheuten die schmucke Tracht anzulegen, aber auch für diejenigen einen kleinen Vorwurf, die sie haben und nicht tragen!

Besonders zu begrüßen war das große Interesse, das eine stets steigende Zahl von Fremden am Vereine nimmt und denselben mit sichtlicher Zufriedenheit, mit ihrer Mitgliedschaft unterstützt. Abends brachte nochmals einer unserer lieben Vitruven den Dank für die herzliche Aufnahme zum Ausdruck, wofür wir hier nochmals die aufrichtige Versicherung geben, das es uns stets eine herzliche Freude ist, die lieben Gäste immer wieder begrüßen zu können.

Bei ausgezeichneter Musik der "Tegernseer" Kapelle schwelgten unsere lieben Mitglieder weiter im Tanz und Platteln und wohl keiner ist unzufrieden heimgekehrt. Doch nun zum Ende ein herzliches "auf Wiedersehen" unseren Vitruven, am Stiftungsfest der Wallberger.

 

Enthüllung des Bildstöckl´s für die gefallenen Wallberger und 2. Monatszusammenkunft.

Ein denkwürdiger Tag der Vereinsgeschichte wird der 27. Juli 1919 bleiben:
fraglich schien die Witterung, aber dennoch zogen viele Wallberger schon früh morgens hinauf zum Wallberg um dort ihren tapferen Heldenwallbergern ein dauerndes Andenken zu setzen.

Anschließend an die Enthüllung folgte die 2. Monatszusammenkunft, bald bot sich auf den gesund heimgekehrten Kriegern die langentbehrte Freude ihrem Schuplattler zu huldigen. Um 5 Uhr abends begann der Abmarsch zum Gasthof Glasl um dort den schönen Tag zu beenden.

 

Am Samstag und Sonntag 16./17. August 1919 wurde das 30. Stiftungsfest gefeiert.

... Um 1 Uhr begann die lustige Fahrt nach Enterrottach ein wunderbares Bild entfaltete sich in einer Größe, die über die kühnste Vorberechnung hinaus ging. In Enterrottach glücklich gelandet, begannen bald Tanz und Schuhplattler dazu ein Gewühl von ca. 2-3000 Menschen!

Spiele wie Hosenlaufen, Scheibenstechen brachten die nötige Abwechslung und mancher Sieger kehrte stolz beflaggt heim.

 

1. Monatsversammlung am 4. Juli 1920

versammelten sich die Wallberger zu ihrer I. Monatszusammenkunft im Gasthof Bauer Rottach und bald entwickelte sich ein buntes Leben. leider war die Versammlung von einheimischen Mitgliedern wenig besucht, schuld daran mag zweifelhaftes Wetter und die Heuernte gewesen sein. Eine Münchner Filmfirma filmte die Wallberger, der Verein erhielt ein Entgelt von 150 Mark. Einige der Mitglieder waren damit nicht einverstanden, nach längerer fruchtloser Auseinandersetzung wurde der Punkt auf die folgende Generalversammlung zur Besprechung angesetzt.

 

2. Monatsversammlung

Einen besseren Besuch hatte die II. Monatsversammlung am 25. Juli 1920 im Gasthof Hahn Hagrain aufzuweisen. Es war wie gewöhnlich fidel und gemütlich, die Witterung gut.

 

3. Monatsversammlung in Enterrottach 15.8.20

Dieser Tag löste wohl bei manchem Wallberger schon am frühen Morgen ein kräftiges "Himmi Herrgott -!" aus; auch kein Wunder, die ganze Woche ein Prachtwetter und ausgerechnet am Sonntag "Schnürlregen".

Doch viele hofften und hofften nicht ganz umsonst, um 2 Uhr nachmittags konnte der geplante Festzug abfahren, wenn auch die Stimmung anfangs durch die Nässe etwas beeinträchtigt war. Aber bald erholten sich Manderl und Weiberl in ihren herrlichen Daxwägen mit Musik und Juchzen gings die Straße entlang nach Enterrottach.

Zur Hebung der in letzter Zeit immer mehr vernachlässigten schönen Sitte, mit gezierten Daxwagen zu fahren, setzte der Verein für die schönsten Wägen Preise aus, die wie folgt gewonnen wurden:
1. Preis 120 Mark Oberacher Zeche,
2. Preis 110 Mark Hagrainer Zeche,
3. Preis 100 Mark Pichler Peter Ausschuß
4. Preis Egerer Zeche,
5. Preis Oberwinkler Zeche
Als unparteiische Preisrichter fungierten die Herren: Rauh Karl sen., Laule Rich. sen., Höhensteiner Bartl; an dieser Stelle sei den Herren für die Übernahme der undankbaren Arbeit gedankt.

In Enterrottach angekommen, entwickelte sich bald das gewohnte Treiben, auf 2 Tanzbühnen drehten sich die Paare und hier sah ein Auge, das für Schönheit Empfindung hatte, den großen Unterschied - auf der einen Hauptbühne streng sortiert nur echte Trachten, die Madln in ihren schönen "Poinkittln", die Buam in der Kurzn echt wies Brauch und alter Sitte und Art. Und drüben auch Bühne II, - o je - alles durcheinander, Dirndlkleider, gelbe Stiefel und weiß der 7. was alles, ein richtiges Babel.
Von den Volksbelustigungen kamen zur Aufführung das bekannte und beliebte Lanzenstechen mit Geldpreisen von 10 Mark abwärts; außerdem eine Neuerung - ein Rad mit Zahlen! die nach 3 maligen drehen herausgebrachte höchste Ziffer bestimmte den Preis.

Der originellste Teil davon war jedoch die Preisverteilung, die wie folgt vor sich ging:
1. Preis i Pfund Butter,
2. Preis 8 Eier,
3. Preis 1 Fisch,
4. Preis 2 Pfund Mehl,
5. Preis 5 Eier
6. Preis 1 Almkas,
7. Preis 3 Eier,
8. Preis 1 Brotwecken,
9. Preis 1 Bretze

Die Preise wurden bis auf die teuersten gestiftet, und hatten eine gewaltige Anziehungskraft; mögen diese Zeilen so scherzhaft sie sind, spätere Generationen Wallberger erinnern, wie die Alten in dieser schweren Zeit, Lebensmittel einschätzten!

Abends 8 Uhr gings dann fidel heim, und St. Petrus hatte sich besonnen, anfangs war er wohl über den erhöhten Jahresbeitrag etwas verstimmt.

Als Stifter der Preise für Daxwagen sei hier folgende Herren dankbar gedacht:
Pichler Karl, Enterrottacherwirt schenkte 500 Mark
Douglas Rittmeister für allgemeine Zwecke 100 Mark.

1. Monatszusammenkunft

bei zweifelhaftem Wetter fand die erste Monatszusammenkunft am 26. Juni im Gasthof zur Weißach statt. Leider waren die Wallbergerinnen sehr schwach vertreten, aber dennoch entwickelte sich bald das gewohnte Leben, allerdings in kleinem Maße.

 

2. Monatszusammenkunft 1921

der zweiten Monatsversammlung war besseres Wetter beschieden und zu fröhlichem Tanz vereinten sich die Wallberger im Gasthof Schwaighof am 10. Juli.

Erfreulicherweise zeigte sich diesmal besonders die Weiblichkeit sehr stark in echter Tracht vertreten und zufrieden und lustig verlief das kleine Fest.

 

3. Monatszusammenkunft

Das beliebte Augustfest hatte man des günstigen Platzes wegen wieder nach Enterrottach verlegt, bei schönem Wetter konnte dasselbe auch am 15. August stattfinden.

Bald brachten die ersten Schuhplattler die gewohnte Gemütlichkeit und Stimmung die sich durch die gebotenen Spiele, Fischstechen, Lanzenstechen, Hosenlaufen bedeutend hob. Der Besuch war wie gewöhnlich zahlreich.

6. August 1922

Schon lange freute man sich auf das Augustfest der Wallberger, da Besuch der Wiener Wallberger nach langer Zeit angesagt war. Tatsächlich hielten unsere Wiener Vereinsbrüder auch ihr Wort und erschienen 31 Mann und Weiblein stark, teilweise mit Mitgliedern aus Linz und Brünn.

Der Samstag Abend brachte im Vereinslokal Seerose eine angenehme Unterhaltung zu der verschiedene Anwesende besonders stark beitrugen. Die Berge zierten Freudenfeuer zum Willkommensgruß der Wiener Gäste.

Am Sonntag gings mit Musik zum Festplatz Enterrottach, dort entwickelte sich auch bald das bei den Wallbergerfesten übliche lustige Treiben, das auch kleine Regenschauer nicht abkühlen konnten.
Abends traf man sich noch im Stammlokal Seerose zu einer gemütlichen Maß und besprach die Vereinsangelegenheiten. Bald folgte nun die Abreise der Wiener Mitglieder und mit der Hoffnung auf ein baldiges gesundes Wiedersehen schieden die Vereinsbrüder aus Wien.

Monatsversammlung in Kalkofen

Am 8. Juli 1923 fand bei sehr schönem Wetter die erste Monatsversammlung im Kalkofen statt. Durchwegs herrschte gute Stimmung, die immer am zahlreichsten Abwinkler Wallberger waren wie schon oft, auch diesmal die Tapfersten; der Tanzmeister ließ in 5 Gruppen tanzen.

 


Wallbergerfest August 1923

Am 15. August (Maria Himmelfahrtstag) zogen die Wallberger nach Enterrottach um ihr altherkömmliches Wallbergerfest zu feiern. Schon am Vorabend errichteten einige junge Wallberger der alten Sitte wieder folgend, am Gipfel des Wallbergs zwei große Bergfeuer als Zeichen der Freude und des kommenden Tages.

Hatte auch durch die modernen Bierpreise die Stimmung etwas gelitten, ein herrlicher Sommermorgen versprach das schönste Wetter und damit ein schönes Fest. Die Egerer Musikkapelle eröffnete mit einem schneidigen Marsch den Tanz und bald plattelten und tanzte alles nach gewohnter Gemütlichkeit. Besonders stark war wieder die Abwinkler Zeche vertreten, deren aufgeführter Bandltanz auch hier Lob gebürt. Für Abwechslungen sorgten einige Volksbelustigungen für Wallbergerinnen in echter Tracht, ein Wurfspiel für männliche Mitglieder, ein Hosenlaufen, das unter den Zuschauern besondere Heiterkeit hervorrief. Für Gäste war das altbekannte und immer wieder beliebte Lanzenstechen eine angenehme Abwechslung.

Inzwischen hatte auch der Himmel seinen Trotzkopf aufgesetzt und versucht die Wallberger mit einem leichten Schnürlregen zu trotzen. Bezweckte aber bei den waschechten Wallbergern nichts als Trotz, für die zusammen gepappten Kurzhösler war es wie man in Berlin sagt "fatal".

1. Monats-Versammlung

Am Sonntag den 29. Juni 1924 (Peter und Paul) machten die Wallberger einen Ausflug zum Lieberhof am Tegernseer Berg, zur Erneuerung der guten alten Beziehungen zur Tegernseer Zech und hielten dort die 1. Monatsversammlung mit Tanz ab.
Die Wallberger hatten aber mit diesem Besuch leider sehr wenig Anklang gefunden, denn außer einigen älteren, vereinstreuen Tegernseerbergler, waren nur wenig Mitglieder aus der Umgebung erschienen.

 

2. Monatsversammlung

Nachdem am Sonntag den 6. Juli 1924 mittags der Himmel seine Schleußen geschlossen hatte, zogen die Wallberger am Nachmittag zum Gasthof zur Tuftenmühle, um die Julimonatsversammlung abzuhalten.
Die Zechen Oberwinkel, Hagrain und Oberach waren sehr zahlreich vertreten und so zeigte sich bald auf der Bühne ein lustiges Treiben. Schneidige Schuhplattler mit Tanz verursachten trotz kühler Witterung einen großen Durst, so daß gar mancher Wallberger die geheime Kraft des edlen Gerstensaftes, unfreiwillig kennen lernen mußte.

 

3. Monatsversammlung in Enterrottach

Enterrottach, dank seiner schönen Lage, besonders geeignet zur Abhaltung größerer Festlichkeiten, war am Sonntag den 10. August 1924 das Ziel der Wallberger, um das weit und breit bekannte Augustfest zu besuchen.

Die Zechen Oberach, Hagrain und Abwinkl erschienen mit schön gezierten Daxwägen am Festplatz, wofür ihnen volle Anerkennung gebührt.

Infolge der kühlen, nebeldüsteren Witterung war allerdings der allgemeine Besuch, anderen Jahren gegenüber, etwas geringer, aber zum Tanz´n nit so hoaß, auch ein guter Trost, für die jungen Wallberger. Bei flotter Musik der Egerer Kapelle, entwickelte sich bald ein lustiges Leben auf der Bühne, während einige Volksspiele für die nötige Abwechslung sorgten.

Gemütlich und fidel wie immer, waren die Nachmittagsstunden schnell verstrichen und die hierauf erfolgte Preisverteilung beendigte das Fest. Erst bei hereinbrechender Dämmerung, ging es unter Jubel und Gejauchze wieder den Heimstätten zu.
Besonders erfreulich war die zahlreiche Beteiligung unseres lieben Brudervereins D´Hirschbergler, bei unserem Feste und in steter Eintracht beider Vereine, nahmen auch die Wallberger bei dem, von den Hirschberglern am 17. August veranstalteten Festzug und Gartenfest, mit zwei Daxwägen teil.

Bei etwas zweifelhaftem Wetter hielten die Wallberger am Sonntag den

12. Juli 1925 im Gasthof zum Hahn ihre Monatsversammlung

ab. Der Besuch von Seiten der Mitglieder war ein guter zu nennen und die Tanzlust sehr rege. Der schöne, sonst so schattenspendende Garten des Herrn Pfatischer bildete auch für vorübergehende Strichregen einen vorzüglichen Schutz, so daß St. Petrus die Wallberger diesmal nicht besonders tratzen konnte.

Hervorgehoben sei auch an dieser Stelle das Wiederaufleben der Rottacher Zeche, hauptsächlich junge Turner; hoffentlich sei dies ein Ansporn für die den Zechen noch immer ferne stehenden Mitglieder zum Wohle und Gedeihen des Vereins.

 

Wallbergerfest 1925

Schon Tage zuvor waren fleißige Hände mit der Errichtung von Daxwägen beschäftigt, und die Mühe nicht scheuend, begaben sich noch einige Burschen am Vorabend des Festes auf den Wallberg und errichteten dort am Kreuze, dem schönen Wahrzeichen unseres Vereins, zwei schöne Bergfeuer.

Die Wallberger hatten auch diesmal Glück, denn bei herrlichstem Sommerwetter konnte die Veranstaltung am Sonntag, den 9ten August statt finden.

4 schmuck gezierte Daxwägen der verschiedenen Zechen versammelten sich nachmittags im Gasthof zur Seerose und zogen dann von hier aus gemeinsam nach Enterrottach, wo sie bei Ankunft mit einem schneidigen Marsch der Egerer Musikkapelle empfangen wurden. Ein gewaltiger Zustrom von Fußgängern, Radfahrern und Fuhrwerken bevölkerten schnell den großen Festplatz und verliehen dem Ganzen, das Gepräge eines wahren Volksfestes.

Während hauptsächlich das junge Volk dem Tanz und Schuhplattlern huldigte, brachten auch verschiedene Volksbelustigungen die nötige Abwechslung; namentlich das Schuhlaufen erweckte bei den Zuschauern große Heiterkeit. Schöne Preise winkten den Siegern und bei gehobener Stimmung gings am Abend wieder heimwärts.

 

2. Monatszusammenkunft

Infolge Regenwetters konnte der geplante Ausflug am 6. September zum Galaun am Riederstein nicht stattfinden, und wurde deshalb die Versammlung auf nächsten Sonntag den 13. September verlegt.

Der Ausflug zu der so reizend gelegenen Bergwirtschaft an sich war sehr schön, die Teilnahme der Mitglieder aber leider ziemlich schwach; erst gegen Abend als es Zeit zum Heimgehen wurde, hob sich die Stimmung.

Monats-Zusammenkunft

Sonntag den 4. Juli 1926 versammelten sich die Vereinsmitglieder im Gasthof Seerose. Trotz strömenden Regen kamen die Burschen und Madln sehr zahlreich herbei und machten sich im Speisesaal und Gartenveranda unseres Herbergsvaters bequem.

Flotte Musik der Kapelle Poschenrieder brachte Schnell Leben unter das tanzlustige junge Volk und zünftig und fidel flossen die Stunden dahin. Die mit so großem Eifer tags zuvor errichtete Tanzbühne wurde freilich für diesmal vollständig gemieden.

Der freundlichen Einladung unseres geschätzten Brudervereins D´Hirschbergler zum Gaufest in Reitrain des Oberländer Gauverbandes folgend, waren die Wallberger am Festabend, sowie am folgenden Tage abends beim Ball zahlreich vertreten.

Ebenso am nächsten Sonntag den 18. Juli beim Waldfest des Ski Clubs Rottach-Egern zu dem der Verein eingeladen war hatten sich die Wallberger in großer Zahl eingefunden.

 

Fest in Enterrottach am Sonntag den 15ten August 1926

Schon am Abend vorher loderten auf dem Wallberg schöne Bergfeuer, inmitten ein großes brennendes Kreuz, das bevorstehende Fest weithin verkündet. Junge Burschen von Hagrain, von einigen Turnern unterstützt hatten unter mühsamer Vorbereitung, diese Arbeit geleistet.

Ein herrlicher Tag war angebrochen und bei prachtvollen Sonnenschein, versammelten sich die Wallberger im Gasthof zur Überfahrt zur Aufstellung des Festzuges. Nachmittags 1/2 2 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung, dem idyllisch gelegenen Festplatz in Enterrottach zu. An der Spitze fuhr ein alter bayrischer Postwagen, auf dem der Postillion, wie in der guten alten Zeit, lustig sein Liedlein blies. Nun folgten die verschiedenen Daxwägen, voran der Ausschuß mit den 3 noch anwesenden Wiener Wallbergern, dann der Wagen des Corps Vitruvia. Im folgte ein althistorischer Wagen mit Musik der Kapelle Poschenrieder, sodann kommen die Wägen der Wallbergischen sowie ein Wagen der Hirschbergler, alle schön geziert und weißblau dekoriert. Es war ein prächtiges frisches Bild, das seinen Eindruck auf unsere Sommergäste nicht verhehlte und Rufe der Bewunderung denselben entlockte.

Auf den Festplatz wurde auf 2 Tanzbühnen getanzt, die eine war nur für die Mitglieder bestimmt, auf der anderen konnten Nichtmitglieder und Städtische ihr Tanzbein schwingen. Ein von der Schützengesellschaft Wallberg-Oberwinkel errichteter Schießstand fand großes Interesse bei den Festbesuchern und auch die übrigen Volksbelustigungen: Kegelscheiben, Stelzenkaufen, Lanzenstechen usw., erfreuten sich des regsten Zuspruchs. Die lang entbehrte liebe Sonne schien kräftig herunter und erzeugte einen schönen Durst, so daß sich von allem Anfang bis zur frühen Abendstunde eine recht lustige Stimmung entwickelte. Es war ein richtiges, bayrisches Heimatfest. Die Wallberger können mit dem Tag zufrieden sein.

1. Monatszusammenkunft

Die erste Monatsversammlung welche am Sonntag den 3. Juli 1927 im Gasthaus zur Weißachmühle abgehalten wurde, war von den Mitgliedern gut besucht.

Am Spätnachmittag kamen auch unsere Brudervereine D´Hirschbergler und D´Leonhardstoana vom Gaufest von Holzkirchen zurück und beteiligten sich beim Tanz; ein schönes Bild echter Kameradschaftlichkeit der Burschen und Madln des Tegernseer Tales.

 

Wallbergerfest

Nach sorgfältiger Vorbereitung rüsteten sich die Wallberger am Sonntag den 14. August 1927 zur Abhaltung des Festes.
Bei strahlendem Sonnenschein setzte sich, Mittag 1 Uhr vom Gasthof Überfahrt der Festzug, an der Spitze ein Postillion auf dem Schimmel unter den Klängen der Kapelle Poschenrieder und bei fröhlichem Juchzen der Burschen und Madln in Bewegung. Eine Unmenge Zuschauer meist Kurgäste, säumten rechts und links die Straße und freuten sich an dem schmucken, lebensfrischen Bild, der vorüber ziehenden schön gezierten Daxwägen.

Die befreundeten Wiener Wallberger, die bereits am Samstag eingetroffen waren und beim Begrüßungsabend in der Seerose, den um die Wallberger hochverdienten Säcklermeister Herrn Baumgartner zum Ehrenmitglied des Wiener Vereins ernannt hatten, fuhren im Daxwagen mit; dann folgten die Wägen der Musiker, des Corps Vitruvia, der einzelnen Plattlerzechen, erfreulicher Weise auch der Tegernseerbergler und der Hirschbergler. Bedeutung gewann der Zug durch die Beteiligung der hiesigen Gebirgsschützen, die in Enterrottach ein Kranzlschießen abhielten.

Enterrottach, der idyllisch in einem Kranz von Bergen gelegenen Gasthof war bald von seiner Beschaulichkeit geweckt, das Rauschen der Rottach von den Weisen der Walzerklänge, dem Platt´ln und Stampfen der Burschen übertönt; dazwischen hinein krachten die Büchsen der Gebirgsschützen, daß es vielfältig von den Felswänden wieder klang.

Mehrere Volksbelustigungen verschafften den Festbesuchen angenehme Abwechslung, ebenso wurden duch Lose einige Frauen und Madln für fleißiges Tragen der echten Tracht mit kleinen Anerkennungen bedacht. So nahm das Fest bis zum Abend an Schwung und Gemütlichkeit immer mehr zu, so daß man nach der Preisverteilung nur ungern die Gaststätte verließ.

 

3. Monatszusammenkunft

Nachdem die sonst übliche Versammlung im September infolge anderweitiger Festlichkeiten nicht abgehalten werden konnte, so wurde dieselbe als Nachkirchweihfeier auf Samstag den 22. Oktober 1927 im Saale des Herrn Wurmser anberaumt. Die Burschen in der Kurzen und die Madln für diesmal in der Almtracht waren zahlreich erschienen und verbrachten den Abend gemütlich bei Tanz und Gesang.

1. Monats-Versammlung

Am Sonntag den 8. Juli 1928 wurde wie festgelegt im Gasthaus Schwaighof die erste Monatsversammlung abgehalten. Der Wettergott hatte es in sich, denn eine Verschiebung wäre unmöglich gewesen wegen der nachfolgenden Feste für den ein jeder Julisonntag bereits seinen Zweck erfüllen müsse.

Und so gings unter schneidigen und flotten Walzern und Landlern lustig und lebhaft zu bis in die dunklen Abendstunden. Die Versammlung war gut besucht und es taten die tanzenden Paare und Plattler ein manigfaltiges Bild was durch den dicht besetzten Garten und den vielen Straßengästen bezeugt wurde. Die Musik spielte bis 1/2 10 Uhr für die aber von 8 Uhr ab der Wirt aufkam, so daß der Tag voll und ganz ausgenützt war und man begab sich befriedigt nach Hause.

 

39. Stiftungsfest - Wallbergerfest

So wie alle Jahre fand auch heuer das Wallbergerfest in Enterrottach statt und zwar wie festgelegt am 12. August 1928 was in erster Linie dem Wettergott zu verdanken ist, nachdem doch die vorigen beiden Sonntage verregnet waren, und so entwickelte sich dann am Festplatz, ausstaffiert mit 2 Tanzbühnen, Glückshafen und verschiedenen Volksbelustigungen ein buntes bewegtes Bild wo die Fröhlichkeit und Eintracht der Madln und Burschen vom Tegernseer Tal zu Tage kam.

Das Fest wurde anbetracht des nächstjährigen 40. Stiftungsfestes ohne Festzug abgehalten so daß die Menge zu Fuß per Rad Fuhrwerk und Staub aufwirbelnden Autos sich ansammelte. Die Tegernseer Zeche bracht in dankenswerter Weise ihre feschen Madln und Burschen auf einem Daxwagen zum Festplatz. Und mit lauter Tanzen und Plattln ging der Tag zur Neige und so nahm auch das Fest einen freundlichen Ausgang das durch einen glitschigen Regenguß beschleunigt wurde wo dann alles bedachte und das Salettl im Sturm genommen wurden und sich die Fröhlichkeit und Tanztätigkeit wieder frisch entwickelten!

Hoffen wir daß wir auch nächstes Jahr einen schönen Tag bekommen und wohlbefriedigt auf das Fest zurück blicken können wie heuer. Alle die dazu beigetragen haben das Fest verschönern zu helfen sei an dieser Stelle gedankt.

1. Monatsversammlung

Am Sonntag den 4. August 1929 konnten wir die geplante Monatsversammlung bei schönem Wetter im Gasthof Glasl abhalten. Der Nachmittag verging schnell in lustigen Reigen, Ländler und Halbdeutsche und verlief in harmonischer Weise.
Der Besuch von Gästen und Wallbergern war sehr gut, was erkennen läßt, daß besonders derartige Veranstaltungen bei den Fremden Anziehungskraft ausüben. Außerdem ist der Gasthof Glasl am Fuß des Wallbergs ein sehr idyllisches Plätzchen so daß alles in seinen Rahmen paßt.

 

Wallbergerfest

Das althergebrachte Wallbergerfest in Enterrottach sollte am Sonntag den 11. August 1929 stattfinden, was aber durch das Nebelwetter sehr in Frage stand. Es gab ein hin und her und endlich entschloß man sich doch zur Abhaltung, und so zog um 2 Uhr ein Zug von 5 Daxwägen und vielen Fußgängern, Radfahrern, Fuhrwerken und Automobilisten nach Enterrottach.
Wenn auch das Wetter nicht allzu durstig war, es bewegte sich bald ein munteres Treiben auf den Tanzbühnen, Glückshafen und Volksbelustigungen, wie Lanzenstechen, Fischstechen und Eierlaufen. Eine besondere Anziehungskraft hatte das Preisrankeln. Es kamen für die Volkbelustigungen sehrschöne Preise zur Verteilung. Trotz des düsteren Wetters war ein guter Umsatz und die Kassa konnte einen befriedigenden Abschluß machen.