Wallbergerfest
Ein schöner Tag war beschieden, als sich um 1/2 2 Uhr der Festzug formierte. Voran der Postillion, dann Einspänner mit den beiden Gründungsmitgliedern, anschließend die Musikkapelle Rottach. Dann folgten die Hirschbergler, Leonhardstoana und Wallberger.
Die Aufstellung des Festzuges erfolgte beim Gasthof Kefer, von hier aus ging es durch die Hauptstraßen des Ortes wieder zurück zum Festplatz.
Nach Auflösung des Zuges kam gleich die richtige Stimmung bei den Teilnehmern, die sich gleich aufs Platteln und Tanzen verlegten. So folgten Schar um Schar und wetteiferten sich gegenseitig an. Sogar die Jubilare hatten keine Scheu vor der Tanzbühne.
Es gab zwar viele Zuschauer, aber die Zeichenverkäufer hatten es schwer den richtigen Absatz zu finden. Die zweite Tanzbühne wurde sehr wenig benützt von den Gästen. Am meisten Andrang war beim Glückshafen, bei dem fast alles umgesetzt wurde.
An Volksbelustigungen wurden geboten für Burschen Lanzenstechen, für die Madln Eierlaufen. Die jeweils fünf besten erhielten Preise in Form von Gebrauchsgegenständen.
Die Stimmung wurde immer lebhafter gegen Abend, der Tag war heiß und das Bier tat seine Wirkung. Erst bei Einbruch der Dunkelheit löste sich das Fest auf. Trotzdem das heurige Wallbergerfest im Mittelpunkt des Ortes abspielte, blieb ein finanzieller Erfolg aus. Traditionsgemäß ist gerade Enterrottach für die Wallberger ein Begriff geworden.
Wallbergerfest in Enterrottach am 13. August 1950
Erst gegen Mittag entschloß sich der Ausschuß, das Fest abzuhalten trotz unsicheren Wetters. In Eile wurden noch die letzten Vorbereitungen getroffen.
Um 1/2 2 Uhr formierte sich der Festzug mit Daxwagen in Bewegung Richtung Egern und zurück zum Festplatz Enterrottach. Dort war schon alles vorbereitet, um Mitwirkende und Gäste unterzubringen. Der Wettergott hatte Einsehen und bescherte den Nachmittag mit Sonnenschein.
Kaum angekommen, entwickelte sich reges Treiben in diesem stillen Winkel. Die hiesige Musikkapelle unter Berghammer Steffi spielte zum Tanz auf. Alt und Jung plattelten und tanzten ohne Unterlaß. Von den Nachbarvereinen sind nur die "Leonhardstoana" gekommen.
Von den "Wiener Wallbergern" sind einige "Wiener Wallberger" anwesend, ebenso eine Abordnung der "Vitruven".
An Belustigungen wurden geboten: Lanzenstechen und Schubkarrenlaufen, bei letzterem war es eine Freude, Zuschauer zu sein. Es gab manchen gefährlich aussehenden Sturz, der aber nut einige Schrammen hinterließ. Der Glückshafen war bereits einige Stunden nach Festbeginn ausverkauft. Es waren viele zugkräftige Gegenstände zu gewinnen, u. a. ein Fahrrad. Die Geschäftsleute haben gut gestiftet beim Einkauf zum Glückshafen.
Gegen Abend war der Festplatz so überfüllt, daß keine Sitzgelegenheit mehr vorhanden war. Vor Beendigung des Festes war noch Preisverteilung für die Teilnehmer an den Belustigungen.
Somit wurde das diesjährige Wallbergerfest offiziell beendet. Es dürfte sich auch auf die Vereinskasse günstig auswirken.
Hernach war noch beim Groll gemütliches Beisammensein mit den "Wiener Wallbergern", die sehr begeistert waren, über den Verlauf des Festes. Bei einigen wurde es sehr spät, bis sie dieses Fest vergessen konnten.
Ehrenmitglied Schiffmann stiftete für 17 DM Hafer für die Gespanne der Daxwagen. Auch allen Helfern ist gedankt für die Arbeit zum Gelingen des heutigen Wallbergerfestes!
Wallbergerfest am 12. August in Enterrottach
An diesem Sonntag konnte bei denkbar schönstem Wetter das herkömmliche Fest abgehalten werden.
Die Aufstellung des Festzuges mit Daxwagen erfolgte um 1/2 2 Uhr beim Vereinslokal.
Festzugfolge: Berittene Fahnendeputation, Wagen der Gebirgsschützen mit Fahndlbuam, Wagen der Wallberger mit Musik und Holzerkobel.
Der Festzug bewegte sich in Richtung Egern und zurück zum Festplatz Enterrottach. Dort angekommen begann gleich reges Treiben bei den Mitwirkenden und Zuschauern.
Die Gebirgsschützen veranstalteten ihr traditionelles Festschießen, vorerst noch mit Luftgewehren, welche jedoch die Schießfreudigkeit nicht schmälerten. Der Verein war auch mit einem Schießstand vertreten. An Belustigungen wurde geboten: Zwillingslaufen, Lanzen- und Fischstechen. Der Glückshafen war schon einige Stunden nach Festbeginn ausverkauft. Hauptgewinn war ein Fahrrad.
Für den Einkauf des Glückshafens waren Schiffmann Peter und Hatzl Hans sen. verantwortlich. Vor Einbruch der Dunkelheit begann die Preisverteilung der Beteiligten am Schießen und den übrigen Wettbewerben.
Es folgten noch einige Scharen für die zu kurz gekommenen. Um 9 Uhr abends wurde dann das Fest offiziell beendet.
Dieses Fest wurde wieder ein voller Erfolg der Veranstalter sowie der Mitwirkenden. Die Geschäftsleute der Umgebung zeigten sich großzügig gegenüber den Einkäufern des Glückshafen. Ein kleiner Kreis von Mitgliedern versammelte sich noch beim Groll um mit den Wiener Wallbergern Abschied zu feiern.
Wallbergerfest am 15. August 1952 in Enterrottach
Emsiges Treiben herrschte bereits in Enterrottach beim Glückshafenaufbau sowie bei den Fuhrleuten, gilt es doch wieder alles in Ordnung zu bringen für den reibungslosen Verlauf dieses Festes.
Nachmittags 1/2 2 Uhr erfolgte die Aufstellung des Zuges beim Vereinslokal.
Zugfolge:
Berittene Fahnendeputation,
Fahndlbuben,
Wagen des Ausschusses,
Wiener Wallberger und Vitruven,
Musik,
Gebirgsschützen,
Wagen der jungen Wallberger und der Holzknechtkobel.
Dieser farbenfrohe Festzug bewegte sich in Richtung Egern und zurück nach Enterrottach. Dort begann gleich reges Treiben bei den Mitwirkenden und Zuschauern.
Die Gebirgsschützen begannen ihr traditionelles Festschießen, welches regen Zuspruch fand. Auch die Wallberger hatten einen Schießstand eröffnet, um den Mitgliedern Gelegenheit zu geben Preise zu erringen. Für die weiblichen Teilnehmer bot sich das beliebte Fischstechen. Der Glückshafen erfreute sich wieder größter Beliebtheit. Als zugkräftigstes Mittel erwies sich ein Fahrrad, welches verlost wurde. Außerdem waren noch viele nützliche Sachen zu gewinnen.
Nun war das Fest in vollem Gange, Schar um Schar zog zur Tanzbühne, um nach Herzenslust zu platteln und tanzen. Als zugkräftigster Tanz fiel ganz besonders der Holzhacker auf. Dieser wurde erst wieder eingeführt bei den Mitgliedern. Die Hirschbergler und Leonhardstoana zeigten ihr Können und trugen somit bei zur Bereicherung der Tänze.
Der Festplatz war nun dicht besetzt von Zuschauern. Die Zeichenverkäufer konnten fast alles absetzen. Gegen Abend gabs noch eine angenehme Überraschung mit der Dinkelsbühler Knabenkapelle, welche mit Marschmusik einzog und einige Musikstücke zu Gehör brachte. Lebhafter Beifall dankte dieser Einlage.
Das Fest neigt sich dem Ende zu. Zum Schluß erfolgten die Preisverteilungen für Schießen und Fischstechen. Einige Scharen wurden noch getanzt, inzwischen zog ein drohendes Gewitter auf, die ersten Tropfen fielen und machten somit dem Fest ein schnelles Ende.
Nicht aber den Unentwegten mit dem Dach überm Kopf. Beim Kröll war noch gemütliches Beisammensein mit den Gästen aus der Donaustadt.
Zur 60 Jahrfeier des Wallbergkreuzes und anschließendem Wallbergerfest am 14. und 15. August 1952 sind ca. 30 Wiener Wallberger an den Tegernsee gekommen.
Wallbergerfest am 15. August 1953 in Enterrottach
Nach sorgfältiger Vorbereitung rüsteten sich die Wallberger am Maria Himmelfartstag zur Abhaltung des Festes.
Bei herrlichem Wetter setzte sich der Zug beim Vereinslokal in Bewegung nach Enterrottach.
Festzugfolge: Fahndlbuben, Ausschuß, Gebirgsschützen, Musik, zwei Wagen der Aktiven und Holzerkobel.
Zahlreiche Zuschauer umsäumten die Straßen und bewunderten die sauber geschmückten Daxwagen.
Am Festplatz herrschte sogleich reges Treiben. Der stille Winkel zwischen Wallberg und Bodenschneid wurde bald seiner Beschaulichkeit geweckt von den Weisen der Walzerklänge, dem Platteln und Stampfen der Burschen übertönt. Die Leonhardstoana und Hirschbergler trugen bei zur Programmbereicherung der Tänze. Der Glückshafen erfreute sich großer Beliebtheit. Als Haupttreffer wurde ein Radio verlost an ein hiesiges Mitglied.
Volksbelustigungen verschafften den Festbesuchern angenehme Überraschungen. Das Zwillingslaufen war der Höhepunkt. Die Madln konnten sich beim Fischstechen erfreuen. Die Gebirgsschützen hielten auch heuer wieder das traditionelle Festschießen ab, welches guten Zuspruch hatte. Leider sind es nur Luftgewehre, die es nicht erreichen, ein Echo zu erzeugen, das gerade in diesem stillen Winkel besonders erwünscht wäre.
Hernach erfolgte die Preisverteilung für sämtliche Darbietungen. Vom Verein wurden Preise gestiftet in Form praktischer Art und zur heimischen Tracht passend. Die Schützen brachten Seidentüchl zur Verteilung. Somit schien zunächst der offizielle Teil des Festes angebrochen zu sein, bis sich der Ausschuß entschloß bis 10 Uhr in dieser Stimmung weiterzumachen. Somit konnten auch jene Mitglieder noch das Tanzbein schwingen welche tagsüber mit der Festgestaltung gebunden waren.
Harmonisch endete das heurige Vereinsfest, welches außen hin die Zusammenarbeit der Mitglieder offenbart.
8. August 1954 Wallbergerfest in Enterrottach
Am Sonntag den 8. August konnte bei unsicherem Wetter das herkömmliche Fest abgehalten werden.
Vom Vereinslokal Seerose fuhren die Daxwagen zum Festplatz Enterrottach. Zahlreiche Zuschauer hatten sich bereits eingefunden. Die Zeichenverkäufer hatten voll zu tun, um den Absatz der Edelweißsträußerl zu heben.
Der Glückshafen war wieder reichlich versorgt mit brauchbaren Gegenständen. Die Gebirgsschützen hatten mit dem Fest auch ein Freischießen verbunden, das eifrig ausgenützt wurde. Bald herrschte reges Treiben in dem sonst so stillen Winkel.
Zwei Tanzbühnen wurden errichtet, um auch den Zuschauern Gelegenheit zum Tanz zu geben. Auf der Hauptbühne wurden verschiedene Heimattänze aufgeführt, Bandltanz, Steyrer, Holzhacker usw. Diese Darbietungen wurden immer wieder beifällig aufgenommen von den Kurgästen des Tegernseer Tales. Hier zeigt sich doch noch altes Brauchtum in unverfälschter Art. Die Nachbarvereine Hirschbergler und Leonhardstoana waren mit einigen Tanzpaaren vertreten und trugen zur Verschönerung des Festes bei.
Außerdem gabs noch Volksbelustigungen wie Stelzenlaufen, Lanzenstechen, Fischstechen und Wurfballspiel. Die hiesige Musik wurde verstärkt mit Nachwuchskräften. Bei Einbruch der Dunkelheit erfolgte noch die Preisverteilung für die verschiedenen Darbietungen.
Erst um 10 Uhr dann verklangen die letzten Takte der Musikanten, um ein Heimatfest zu beenden.
Wallbergerfest, 14. August 1955 in Enterrottach
Schon bei der Aufstellung des Festzuges vor dem Vereinslokal Seerose hatten sich viele Zuschauer eingefunden.
Den Vorreitern folgten die geschmückten Wagen, auf denen der Vereinsausschuß, Musik, Winklerzeche, Wallberger und der Holzknechtkobel zum Festplatz fuhren.
In Enterrottach waren die Bänke dicht besetzt, als der Festzug ankam. Brotzeit und würziges Bier aus dem Tegernseer Brauhaus, Glückshafen, Schießstand und sonstige Belustigungen erfreuten Gäste und Einheimische gleichermaßen.
Angehörige des Corps Vitruvia hatten sich auch eingefunden. Die Hirschbergler und Leonhardstoana waren in alter Trachtenkameradschaft gekommen.
Eine Tanzbühne wurde der Allgemeinheit freigegeben. Die Bühne der Brauerei wurde wegen ungünstiger Platzverhältnisse für die Plattlerpaare bestimmt. Neben Figurentänzen wurde auch der Holzhacker aufgeführt. Diese Darbietungen echten Brauchtums wurden von den Zuschauern, vor allem Kurgäste, beifällig aufgenommen. Die Musikkapelle unter Leitung von Berghammer Steffi war verstärkt mit dem Nachwuchs.
Der Verlauf dieses Festes war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg, erst als es andunkelte zog ein Gewitter auf mit Platzregen, aber kaum einer dachte ans Heimgeh´n.
Viel später wars, als im schönen Fleckerl Enterrottach die Ruhe wieder einkehrte.
Wallbergerfest, 15. August 1956 in Enterrottach
Das für ursprünglich 12. August abzuhaltende Fest wurde wegen unsicherer Witterung auf den Himmelfahrtstag verlegt, hatte es doch die vorherigen Veranstaltungen anderer Vereine ins Wasser fallen lassen.
An diesem Festtag war strahlend schönes Wetter und somit die Voraussetzung geschaffen für den reibungslosen Verlauf. Vom Vereinslokal aus setzte sich der farbenprächtige Festzug in Bewegung durch Seestraße und zurück nach Enterrottach.
Vorreiter und sieben Wagen waren beteiligt. Die Leonhardstoana fuhren mit eigenem Gespann. Am Festplatz herrschte reges Treiben. Der Glückshafen erfreute sich großer Beliebtheit. Auf der Tanzbühne zogen die Plattler auf, um das Beste zugeben für Gäste und Einheimische. Schießstand, Fischstechen und Lanzenstechen hatten regen Zuspruch. Den Höhepunkt bildete das Schuhlaufen, an dem sich nur die Aktiven beteiligten, die Rottacher Musi spielte zum Tanz auf.
Erst nach der Preisverteilung bei Einbruch der Dunkelheit wurde das Heimatfest beendet.
Wallbergerfest am 11. August 1957 in Enterrottach
Wieder war ein schöner, sicherer Tag beschieden, als sich der Festzug vom Vereinslokal Seerose in Bewegung setzte durch den Ort und einschwenkte nach Enterrottach.
Die Leonhardstoana waren auch dabei mit Daxwagen, insgesamt sieben und noch Vorreiter. Ein stattlicher Zug. Am Festplatz gab es wieder ein Gedränge um die schattigsten Plätze.
Abwechselnd zogen die Paare auf. Die Musik unter Leitung des Herrn Ellmann spielte zum Tanz. Der Glückshafen hatte wieder regen Zuspruch. Am Schießstand rührte sich auch allerhand. Lanzen- und Fischstechen rundeten das Bild ab.
So feierte man weiter bis spät in die Nacht.
Wallbergerfest 10. August
Es regnete in Strömen, aber nur in den Morgenstunden. Am Vormittag klärte sich der Himmel auf, und somit konnte das Fest bei schönstem Wetter stattfinden.
Der Zug wurde in Egern aufgestellt und unter großem Beifall der Zuschauer ging es dem Festplatz Enterrottach entgegen.
Bald drehten sich die Paare beim Tanz und unentwegt spielte die Kapelle Berghammer seine flotten Weisen. Auch Glückshafen, Schießstand, Lanzen- und Fischstechen sorgten für Abwechslung.
Wallbergerfest
Trotz des etwas unfreundlichen Wetters nahm das Wallbergerfest einen sehr befriedigenden Verlauf.
Nach dem Eintreffen der Daxwagen herrschte bald wie alle Jahre reges Leben auf dem Festplatz. Auch die Hirschbergler und die Leonhardstoana sind der Einladung gefolgt.
Auf der Tanzbühne, sowie beim Glückshafen und am Schießstand war Hochbetrieb.