Neujahrskarten 1960 - 1969

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Wir gratulieren

's oite Johr is umma,
Freud' hot's bracht und Kumma,
Oamoi hot's recht g'rengt,
Nacha wieda ois vasengt.

Neue Sachan ham's erfunden,
An Mond ham's oane aufizunden,
A paamoi waar's boid grabb aufgangan
Sie ham si' aber wieda g'fanga.

Mir im Winkä san die Alten blie'n,
Denn wo käm' ma' denn da him
Mit dö neumoderna Pflanz
Und dö verruckt'n Danz?

Wir halten uns an Sitt' und Brauch
Und san deswg'n genauso schlauch!
Jetz' wünsch ma Euch und uns
A recht a Guat's, a Neu's, a G'sunds!

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"Die Wallberger!

Rottach-Egern

Zum Jahreswechsel 1960/61


Potztausend Stern! Is 's wirkli wahr,
Geht's Jahrl scho' wieda z'End?

Rein narrisch werst, wannst nochi denkst,
Wo d'Zeit so g'schwind hirennt!

Oft moant ma zwar: "dö Woch' is lang",
Wann 's nix als Aerger geit,

Schier nimma moanst, daß's Sunnta werd,
Gar net vergeht dö Zeit!

Ja doch! Dö Zeit verfliagt gar g'schwind!
Schnell is a Jahrl dahin!

Thua's nutz'n, wos D' nur ausza bringst,
Na host doch a an G'winn!

Nimm an, wos kummt! 's is all'mol no
Auf's G'witter schöner worn;


Es nimmt a jede Sorg ihr End',
Sei nur net glei' voll Zorn!

Und jetzt'n lus' auf meine Wünsch,
Du kennst as ja so,

Jahr aus, Jahr ein bleib g'sund und frisch,
Na bist a rarer Mo!

Auf unsern Wallberg steht a Kreuz,
Dös schützt uns jeder Zeit;

Halt fest zu uns mit Leib und Seel',
Dann fehlt's ganz g'wiß nia weit!

Reich' d' Hand uns und bleib ferner auch:
Mit uns "recht treu dem alten Brauch!"


Der Ausschuß "Die Wallberger"


Die Wallberger

Verein für Erhaltung der Volkstracht Egern-Rottach

wünschen allen Freunden und Gönnern a' recht a' guats neu's Jahr!

 

Kaam daß am Christbaam ausbrennt is 's letzt' Liacht'l - und verzehrt
Per Putz und Stig'l 's ganz' Konfekt und d' Äpfi, wia si's g'hört,

Ruckt aa' scho' Sankt Sylvester o', 's waaht scho' a' andrer Wind,
Und na' fangt d' Welt zum wünschen o', herunter bis zum Kind.

Und wenn de ganze Wünscherei aa' meistens is für Katz',
Macht nix, de Zenzl wünscht si' doch an feschen, stramma Schatz.

De junge Bäurin wünscht scho' lang und gern si' a' kloan's Kind,
Dem Bauern, glaab i, dem waar schiar no' liaba a' schwaar's Rind.

Der Krama wünscht a' besser's G'schäft, denn dös Jahr war's ja nix,
Der Jaga, daß eahm alle Stund' a' Gamsei kimmt vor d' Büchs.

Der Landmann wünscht a' Weda si', net z'trucka und net z'naß,
Wo alles wachst und all's gedeiht, der Woaz' und 's Korn und 's Gras.

Und unser Sepp mit der Kass', wünscht aa' was - mirkt's ös fei' -:
Daß d' Beiträg eppas pünktlicher wia bisher gehngan ei'.

No' mehra Steuern, mir war's gnua! wünscht si' der Vater Staat,
Trotzdem er uns - ja is's net wahr? - scho' ganz ausg'sackl't hat!

"Gott sei Dank", daß's endli' gar is! Mir waar's gnua mit so an' Jahr!" -
So sag'n viele heut. Und wahr is's, daß dös Jahr net b'sonders war.

Sicher war ma koa' Sekunden, ob die ganze Welt net kracht,
Weil de im Osten drenten alles durchanand ham bracht.

Doch d' Musikant'n ziahg'n scho' auf und glei' werd's zwölfe schlag'n,
Es möcht'n doch iatzt aa' no' g'schwind die Wallberger 'was sag'n.

Und zwar dees oane: Uns're liaben, guaten, treuen, alten Freund!
Dene team ma d'Wolken schiaben, daß all' Tag die Sunna scheint,

Und saß nia mehr kimmt a' G'witter, und der Himmi stets bleibt klar!
Buam iatzt singt's und schlagt's die Zither: Prosit! und a' guat's Neu's Jahr!


Ein frohes Weihnachtsfest

und ein gesundes Neues Jahr

 

Jetzt fang i gar als alter Mo,
a rechte ernsti Predi o;
scho wieda is a Jahr ums Eck
I glaub, heuer war's koa G'frett.

A Jahr voll Ehr und Freud für uns,
,a kon's net anders deut'n
's Wallbergkreuz mahnt uns an die 70 Jahr Zeit'n.

Vom schiach'n red' ma liaba nix
was i da moan, könnt's leicht darat'n
de junga Leit soll'n net so aus der Art grat'n

Ös alle Wallberg Leut, die stets treu
bei uns'rer Arbat g'holfen ham mit Freud
zum Schluß nehmt's unsern best'n Dank,
dös wünsch'ma und was anders no.

Von Herzen g'wiß is wahr
für alle unsere liab'n Freund
a recht a guats

Neu's Jahr.


Treu dem guten alten Brauch

Da Mitternachtsglock'n hellklingende Tön
vakünd'n Neujohr, da entschlummernden Welt,
d' Schneeflock'n spinnan am Woiba wuid umanand,
er soi heuer o'ziagn sei guat's G'wand.

A Sternschnupp'n glitzat vom Jenseits in Silbahauch,
d' Ahnen funk'n zu dö Woiberga:
Bleibts treu dem guat'n oit'n Brauch!

D' Geista da Urwelt, wir grüaß'n mit Freid'n
des Voik, des d' Art seina Väta no' ehrt:
Da Vorfahr'n Tracht'n, der Vorfahr'n Sitt'n,
da Neuerung trotzend, den Kindern no' lehrt.

Vo' Herz'n grüaß'n wir unsare Gönna,
da liab'n Freinde Schar,
treu dem guat'n oit'n Brauch

und a jed'n a recht a guat's nei's Johr!

A guat´s neu´s Jahr 1965

Schtat schleicht si's oide Johr davo.
Dös Neue sitzt scho auf'n Thron
und es schaut gar grimmi drein,
es werd nado so schlimm nit sein.

Gor manche ham scho prophezeit
für dös Johr koa guate Zeit.
Aba wia oft ham uns oglong
die Wahrsaga und Astrolong.

Drum loß ma a an Kopf nit hänga,
an's Trüabsal blosn nit drodenga.
Mi müaßn's nehma so wias kimmt,
so wias da Hergott hot bestimmt.

Und schaugt ma zruck ins vergangane Johr,
na muaß ma song und dös is wohr.
Da Woiberger Verein hot dös seine gleist,
beseelt durch den Gemeinschaftsgeist.

Vom Hoagart bis zum Woibergerfest
und vo allem nit auf zletzt,
dös 75jahr Jubiläumsfest,
hot dem Verein die Kron aufgsetzt.

Allen Beteiligten gebührt der Dank,
besonders dem rührigen Vereinsvorstand.
Allen Woibergern ob oit oda jung

A guats neus Jahr und bleibts recht gsund.



Glock'n läut'n, Böller krachan,
Raket'n und no andre Sachan,
weil wieda a neis Johr beginnt,
wie schnell, daß do de Zeit verrinnt.

Dös vogangane Johr ko ma nit lob'n,
vui Unglück hots gem und Katastroph'n,
Da Summa der war noß und wiascht,
do um so schena war da Hirgscht.

Wos woi dös neie Johr bringt mit?
Vielleicht is bessa, mi wiss'ns nit.
Die Welt is voi Zwietracht und Streit,
wo bleibt do da Fried'n und die Einigkeit?

De Stark'n vo herent und drent'n
de ham die ganze Macht in Händ'n.
Sie brauchan grad an Knopf hidrucka,
dann muaß de ganze Welt si' ducka.


Denn wenn die "Nuklearen" Waff'n duchn,
dann geht de ganze Menschheit z'muschn,
Aba si wer'ns nit probier'n,
denn sie müass'n den eigna Kopf riskier'n.

Mi hoit'n fest zu unsara Tracht,
dös ham ma ins zur Aufgab' g'macht.
Was den Vorfahr'n liab und wert,
wer vo ins stets pflegt und g'ehrt.

Und so wuin mas wieda weita gem,
an dene de wo nach ins leb'n.
A boarische Musi, a Oimaliad,
und im Herz'n die Hoamatliab.

Allen Woibergern a guats neis Johr!

1889    Die Wallberger   1966

Verein zur Erhaltung der Volkstracht in Egern-Rottach


A guat´s neu´s Jahr 1967

Oa Johr ums andere geht uma,
noch'n Winta kimmt da Summa.
Und wenn oan s'Lebn a no so gfoit,
dawei ma umschaugt is ma oit.

Man wünscht si gegenseitig s'Beste,
für neunzehnhundertsiemasechzge.
Vui Glück und Seg'n und no dazua
in da Taschn Geld grod gnua.

Aba Geld alloa dös macht nit glückli,
vor allem gsund bleim dös is wichti.
Den guat is oiwei der no dro,
der seina Arbat noch geh ko.

Fern von Politik und Partei,
der Woibergerverein blüaht und gedeiht.
Und wenn ma weiterhin fest zamma stehn,
dann ko da Verein nit untergehn.

1889   Die Wallberger   1967


Zum Jahreswechsel 1967/68

Ringsum liegt da Schnee,
koa Vogerl singt mehr,
zur Fuaderung kemman Hirsch und Reh
und da koit Wind waht von Osten her.

Hint am Ofen is warm und molli,
an Sylvester, dem letzten Dog,
beim Glühwein oda bei da Bowle
hot da Kumma und de Triabsoi koan Plotz.

Ma sitzt recht griabi beianander,
üba oiß Mögliche werd dischkriert.
Oana woaß mehra wia der Ander,
wos im vergangenen Johr is passiert.

Es is nit ois schö wos hinta uns liegt
oda wos auf uns zuakimmt - leida.
Denn a des Schlimme man nit vofißt,
Es lebt in da Erinnerung weida.

Zwölfe schlagt's vom Kirchturm scho,
s' neie Johr gangt o, des Oid is gor,
drum nehmt's s'Glos in d'Hand, stößt's o.
Allen Wallbergern "Prosit Neujahr.

Lenz Kandlinger

Zum Jahreswechsel 1968/69


Wenn um die Zeit der Jahreswend
Der Rauhreif an de Bam dro hängt,
Wenn vui Schnee liegt bis zum März,
da lacht das Wintersportler Herz.

Im Fruahjohr wenn ois blüaht und treibt
is des do de schönere Zeit,
und im Summa wenns schö warm is
denn da letzte Summa war nix.

Iaz fanz was anders liabe Leit
80 Johr des is a lange Zeit
denn 80 Johr sans heier worn,
daß da Woibergerverein is geborn.

Der Verein hot erlebt gor schlimme Zeiten
aber die Wallberger standen ihm treu zur Seit'n,
drum hoit ma zam wias bisher war,
dann hots für'n Walbergerverein koa Gfahr.

Lenz Kandlinger

1889   Die Wallberger   1969

Verein zur Erhaltung der Volkstracht Egern-Rottach

80 Jahre Wallberger-Verein